29. September 2020 in Weltkirche
Kardinal Joseph Zen übt erneut Kritik am Vatikan und lobt den US-Außenminister Pompeo
Rom (kath.net)
Kardinal Joseph Zen Ze-kiun hat bei seinem Kurzbesuch in Rom in einem Interview mit dem "National Catholic Register" nochmals die Chinapolitik des Vatikan kritisiert und Papst Franziskus ersucht, einen treuen Hirten nach Hongkong zu schicken. Der dortige Bischofssitz ist seit Januar 2019 nicht mehr besetzt, wird aber von einem Apostolischen Administrator verwaltet. Lob gibt es von Kardinal Zen für den amerikanischen Außenminister Pompeo, der ein überzeugter Gläubiger sei und sich für die Religionsfreiheit in China einsetzt. "Ich glaube, er liest jeden Tag die Bibel. Ich hoffe, dass er ein Rom ein herzliches Willkommen haben wird.", erzählt der Kardinal im Vorfeld des Besuches des US-Außenministers in Rom und im Vatikan
Zen zeigte sich weiters sehr besorgt, dass der Vatikan die Gläubigen in den sogenannten "Pastoralen Richtlinien" für China ermutigt, der umstrittenen Patriotischen Vereinigung beizutreten. Laut dem Kardinal habe Papst Franziskus ihm selber in einer Audienz mitgeteilt, dass er diese als schismatische Kirche einstufe. Die Situation in Hongkong sei derzeit sehr gefährlich. Man müsse aufpassen, dass man kein falsches Wort sage, weil man sofort ins Gefängnis gesteckt werden könne. "Wir verlassen uns auf das Gebet und auf alle Freunde weltweit."
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