„Luther-Straße“ – Kritik an Berliner Straßennamen

1. Oktober 2020 in Deutschland


Initiative kritisiert: Luther habe „bitterbösen Hass gesät“ - UPDATE: Antwort der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Berlin auf die kath.net-Presseanfrage


Berlin (kath.net/pl) Der Reformator Martin Luther (1483-1546) habe „in seiner Zeit für ausgebeutete Menschen, Minderheiten und Frauen eine sehr negative Rolle gespielt und – wo immer es ging – Öl ins Feuer der Auseinandersetzungen gegossen und bitterbösen Hass gesät“. Dies schreibt eine Initiative, die sich für die Änderung des Namens der Berliner „Luther-Straße“ einsetzt. Darüber berichtet die „taz“, der das Schreiben vorliegt, welches an SPD, Linke und Grüne in Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg verschickt worden war. „Beklemmend prophetisch“ würden die antijüdischen Schriften Luthers wirken. Luther sei keineswegs tolerant gewesen, sondern „hetzte gegen Juden, predigte die Verfolgung aufständischer Bauern, machte Frauen verächtlich, nannte Muslime ‚Diener des Teufels‘ und forderte, behinderte Kinder zu ertränken“, schilderte die „taz“ in diesem Zusammenhang.

UPDATE:

Auf die kath.net-Presseanfrage nahm Svenja Pelzel, Pressesprecherin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, wie folgt Stellung: "Während der Lutherdekade hat sich die Evangelische Kirche sehr ausführlich auch mit den kritischen Seiten an Luther beschäftigt. Dem ist von Seiten der EKBO nichts hinzuzufügen. Auch zu der geforderten Straßenumbenennung möchten wir uns nicht explizit äußern, vor allem da sie politisch bereits negativ beschieden wurde."

 

Gemälde von Martin Luther von Lucas Cranach


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