Kardinal Pell ist in Rom eingetroffen

1. Oktober 2020 in Kommentar


Seit Mittwoch hält sich der frühere Präfekt des vatikanischen Wirtschaftssekretariats in Rom auf - VIDEO


Rom (kath.net/pl) Der frühere Kurienkardinal George Pell ist am Mittwoch in Rom eingetroffen, er kam mit dem Flugzeug aus Syndey. Am Tag der Ankunft von Pell behauptete die italienische Zeitung "La Repubblica" in einem Bericht auf der Titelseite, Ermittler des Vatikans hätten herausgefunden, dass 20 Millionen Pfund (26 Millionen US-Dollar) von einem Konto abgezogen worden seien, das Papst Franziskus vorbehalten war. Der frühere Präfekt des vatikanischen Wirtschaftssekretariats und vom australischen Höchstgericht von Missbrauchsvorwürfen völlig reingewaschen, betritt die Stadt erstmals nach seinem dreizehnmonatigen Gefängnisaufenthalt. Das berichteten die „Catholic News Agency“ und weitere Medien. Die CNA wies darauf hin, dass der australische Kardinal weniger als eine Woche nach dem dramatischen Rücktritt von Kardinal Angelo Becciu nach Rom zurückkehrt. Papst Franziskus hatte Becciu als Präfekt der Heiligenkongregation entlassen und ihm die Kardinalsrechte entzogen, nachdem Becciu während einer laufenden Untersuchung mit finanziellen Fehlverhaltens im Vatikan in Verbindung gebracht worden war. Becciu hatte zuvor als zweitrangiger Beamter im Staatssekretariat des Vatikans gearbeitet, wo er wiederholt mit Pell wegen der Reform der Finanzen des Vatikans zusammenstoßen war, so die Darstellung der CNA.

Pell hatte sich über die Nachricht von Beccius Rücktritt dankbar gezeigt und in einer Erklärung für die CNA geschrieben: „Der Heilige Vater war gewählt worden, um die vatikanischen Finanzen aufzuräumen“, der Papst verfolge dies in einem langen Weg, ihm sei für die „jüngsten Entwicklungen zu danken und zu gratulieren“. „Ich hoffe, die Reinigung der [Augias-]Ställe wird sowohl im Vatikan als auch in Victoria fortgesetzt“, so Pell wörtlich.

Der kath.net-Vatikanexperte Armin Schwibach hatte dies vor einigen Tagen schon folgendermaßen kommentiert: „So schreitet die vollständige Rehabilitierung Pells voran. Er hatte sich mutig einer (ungerechten und ideologisierten) weltlichen Gerichtsbarkeit gestellt. Pell hatte nach der Entlassung Beccius Papst Franziskus für seine Mühen um das Saubermachen im vatikanischen Augiasstall gedankt und die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass auch Klarheit zu Verbindungen nach Australien geschaffen wird, durch die sein Schicksal in jene schweren Bahnen geworfen worden war. Man wird auch sehen, ob und wie der Papst einen zähen, treuen und aufrechten Kardinal wie Pell beim weiteren Ausmisten einsetzen wird. Allein die Tatsache, dass er ihn gerufen hat, lässt hoffen: auch dies ist ein Aspekt der ‚Umkehr‘ nach einem ‚Ausrutschen‘“, siehe Link.

Siehe auch die ausführliche kath.net-Berichterstattung über Kardinal Pell (Link).

 Sky News Australia - ´Kardinal Pell ist ein Rom eingetroffen, möglicherweise wird er den Papst treffen´ (engl.)


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