13. November 2020 in Deutschland
Hessischer CDU-Integrationsexperte Ismail Tipi: „Wenn wir nicht rechtzeitig handeln, werden wir mit einer neuen Generation von Dschihadisten in Deutschland in Zukunft noch mehr Probleme haben als heute.“
Wiesbaden (kath.net) „Es ist fünf vor zwölf, wenn Kinder sogar in der Grundschule Lehrern mit Enthauptung drohen, im Kunstunterricht Dschihadisten zeichnen und als Berufswunsch ‚Gotteskrieger‘ angeben. Wenn wir nicht rechtzeitig handeln, werden wir mit einer neuen Generation von Dschihadisten in Deutschland in Zukunft noch mehr Probleme haben als heute.“ Das sagt der hessische Landtagsabgeordnete und CDU-Integrationsexperte Ismail Tipi, wie einer Presseaussendung zu entnehmen ist. Er appelliert daran, solche Ereignisse nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wir befinden uns an einem Scheidepunkt, wenn schon in den Grundschulen solche Ansichten vertreten werden und die Lehrer mit Drohungen zu tun haben. Das macht Angst und es führt dazu, dass sich die Lehrer zurückziehen, vorsichtiger werden und manche Themen nicht mehr ansprechen, wenn sie mit diesen Problemen alleine gelassen werden. Dazu darf es nicht kommen, denn dann geben wir den radikalen Islamisten nach. Deshalb braucht es präventive Maßnahmen schon in den Grundschulen, auch um die freie Entfaltung auf Grundlage unserer Demokratie zu ermöglichen und der Entstehung einer Parallelgesellschaft entgegenzuwirken. Dieser Vorfall in Berlin-Spandau zeigt, dass Salafismus und Scharia-Absichten bereits unsere Schulen erreicht haben.“
In einer Grundschule in Berlin-Spandau wurde einer Lehrerin durch einen elfjährigen Schüler mit Gewalt und Enthauptung gedroht. Laut Medienberichten soll er damit auf angekündigte Sanktionen reagiert haben, nachdem seine Eltern nicht zu den üblichen Gesprächen in der Schule erschienen waren. Die Schulaufsicht und das Jugendamt wurden mittlerweile eingeschaltet. Bereits bei der Schweigeminute für den ermordeten, französischen Lehrer Paty sei der Junge mit der Aussage aufgefallen, dass es in Ordnung sei, jemanden für die Beleidigung eines Propheten zu töten.
Für den CDU-Landtagsabgeordneten zeigt dieser Vorfall ganz deutlich, wie kritisch die Situation bereits in den Grundschulen sein kann. „Ich frage mich, wie ein Kind darauf kommt, so eine Drohung auszusprechen. So eine Weltsicht kommt nicht von alleine, vielmehr werden solche Ansichten meistens von den Eltern vermittelt. Sollten aber beispielsweise auch Kontakte in radikale Hinterhofmoscheen bestehen, dann muss dem dringend nachgegangen werden. Es ist essentiell herauszufinden, wie bzw. durch wen der Junge beeinflusst wurde“, so Tipi.
Es möge sein, dass dieser Vorfall wie ein Einzelfall wirke. Tipi ist sich aber sicher, dass es immer wieder zu solchen Problemen in den Schulen kam und weiterhin kommt. „Viele Kinder in salafistischen Familien wachsen von klein auf mit der Ideologie des radikalen Islamismus und der Scharia auf. Wenn sie bereits in so jungen Jahren mit diesem Werteverständnis indoktriniert werden, dann dürfen wir das nicht ignorieren oder als harmlos abtun. Im Gegenteil, hier wird der Grundstein gelegt für einen Kampf gegen unsere Demokratie, unsere Freiheiten und Werte und auch unsere Auffassung von Gleichberechtigung. Denn wenn Kinder mit dieser Ideologie aufwachsen, lassen sie meist keine anderen Ansichten mehr zu und es wird sehr schwer sie wieder auf den Boden unseres Wertefundaments und unserer Demokratie zurückzuholen“, mahnt Tipi.
Archivfoto MdL Tipi (c) Ismail Tipi
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