Skandalöser Goldfund bei vatikanischem Finanzverwalter

17. November 2020 in Weltkirche


Polizei entdeckt bei Hausdurchsuchung im Zusammenhang mit dubiosen Immobilieninvestments große Menge Gold- und Silbermünzen sowie wertvolle Medaillen


Rom (kath.net/KAP) Ein mysteriöser Goldfund in den Räumen eines ehemaligen vatikanischen Finanzverwalters sorgt in Italien für Aufsehen. Zuerst berichtete der Enthüllungsjournalist Emiliano Fittipaldi am Wochenende über den Fall - nun sorgt die Angelegenheit landesweit für Schlagzeilen: Die Polizei fand demnach bei einer Durchsuchung im Haus von Fabrizio Tirabassi, bis Oktober 2019 im Staatssekretariat des Vatikan tätig, eine große Menge Gold- und Silbermünzen sowie wertvolle Medaillen. Experten schätzen den Wert auf mehr als zwei Millionen Euro. Hinzu kommen den Angaben zufolge 600.000 Euro in bar, versteckt in einem Schuhkarton und in einem Plastikkorb.

Wie aus den Berichten hervorgeht, wollte die italienische Finanzpolizei zusammen mit der vatikanischen Gendarmerie Dokumente und Computer im Haus des Verdächtigen beschlagnahmen. Hintergrund ist Tirabassis Verwicklung in ein dubioses Immobilieninvestment des Vatikan in London. Das missglückte Geschäft führte zu Verlusten in dreistelliger Millionenhöhe. Ermittelt wird gegen zahlreiche Personen wegen Veruntreuung, Betrug, Geldwäsche und Korruption.

Die Polizei prüft nun eingehend den Fund, den die kürzliche Durchsuchung bei Tirabassi zutage förderte. Vor allem die Herkunft des Goldes sei unklar, hieß es. Man wolle nachverfolgen, ob es womöglich aus Sammlungen stamme, die speziell für die Kurie geprägt worden seien. Ein Großteil der Silbermünzen stamme hingegen vermutlich aus dem Besitz von Tirabassis Vater. Dieser habe ein kleines Philatelie- und Numismatik-Geschäft in der Nähe des Petersdoms betrieben. Das gefundene Bargeld ist nach Auskunft Tirabassis Teil seiner Ersparnisse. Auch das werde überprüft.


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