Alles nur Theater?

1. Dezember 2020 in Österreich


"Die Presse": Evangelischen Kirchen fühlen sich überrumpelt durch die Vereinbarung zwischen der Bischofskonferenz und dem Kanzler zur Aussetzung der Gottesdienste - Presseprecher der Erzdiözese Wien bezeichnet die Kritik von Katholiken als "Theater"


Wien (kath.net)

Die umstrittenen Covid-Vereinbarungen zwischen der Regierung und den Religionsgemeinschaften in Österreich waren offensichtlich auch bei den Religionsgemeinschaften selbst sehr umstritten. Die Evangelischen fühlen sich überrumpelt durch die Vereinbarung zwischen der Bischofskonferenz und dem Kanzler zur Aussetzung der Gottesdienste. Auf dies macht der bekannte österreichische Journalist Hans Winkler in seiner jüngsten Kolumne in der Tageszeitung "Die Presse" aufmerksam. Michael Prüller, der Sprecher der Erzdiözese Wien, bezeichnet laut der Zeitung die Kritik von Katholiken, weil die Kirchen den Wünschen des Staates so rasch nachgegeben haben, als "Theater" und beklagt die Wehleidigkeit mancher Katholiken. Peter Schipka, der Sekretär der Österreichischen Bischofskonferenz, meint übrigens zu den Maßnahmen: "Manchen Religionsgemeinschaften wäre es lieber gewesen, wenn die Regierung alles vorschreiben würde. Dann brauchten sie nicht die Verantwortung für die Maßnahmen zu übernehmen.“ Wen er damit genau meint, teilte Schipka aber nicht mit. In der Praxis selbst relativiert sich zumindest das Gottesdienstverbot in der katholischen Kirche, da derzeit 10 Personen pro Gottesdienst teilnehmen dürfen und in der Praxis es durchaus in allen österreichischen Diözesen Pfarrer gibt, die es hier mit den Zahlen nicht so genau nehmen oder einfach die Kirchentüren auch während den Hl. Messen für das "private Gebet" offen lassen.


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