1. Dezember 2020 in Aktuelles
Krippen auf dem Petersplatz, ‚special edition’: die Chromosom-Krippe der Moloch-Mumien 2020. The End? Von Armin Schwibach
Rom (kath.net/as) „Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2020. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs ‚Church’, das mit seiner 1,2 Milliarden starken Besatzung seit 2000 Jahren unterwegs ist, um fremde Galaxien an sich zu ziehen, neues Leben und neue Zivilisationen hervorzubringen. Viele Lichtjahre von einem Mainstream entfernt dringt die ‚Church’ in Realitäten vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“
Alte „Trekkies“ und vielleicht nicht nur sie werden sich an diese Worte erinnern können. Mit ihnen (natürlich gebührlich abgeändert) begann jede Folge einer der legendärsten Fernsehserien aller Zeiten. „Raumschiff Enterprise“, „Star Trek“ spielte im 23. Jahrhundert. Im 21. Jahrhundert, genauer im Dezember 2020 – andere Weiten, andere Leeren.
Andere Leeren. Der Petersplatz ist leer. Der Platz, den Gian Lorenzo Bernini als Gesamtkunstwerk geplant und gestaltet hatte – seit einem Jahr ist er zudem verletzt durch die Präsenz eines „Kunstwerkes“ aus Bronze, das wie der Monolith aus Kubricks berühmtem Film rein „zufällig“ dort hingefallen zu sein scheint. Der „Flüchtlings-Monolith“ – er hätte nach seiner demonstrativen und auf eine Synode hin orientierten Präsenz eigentlich einen anderen Ort finden sollen (die Rede war von den Vatikanischen Gärten), aber er verletzt immer noch „la Piazzetta“ im idealen und materiellen Sinn. Mit Ideologien ist alles zu entschuldigen, wie es scheint.
Andere Leeren. 2020 – der Petersplatz ist leer. Eine durch eine angebliche „Pandemie“ verursachte Leere. Das Leben um den Platz ist erloschen. Die Geschäfte sind geschlossen, die Bars und Restaurants ebenso. Die Obdachlosen kreisen, am Abend schlagen einige ihre Zelte unter den Kolonnaden auf (noch eine Verletzung Berninis... ein Plastikzelt an dem Ort, wo andere dann auch noch ihre Notdurft verrichten, und die Ideologen jubeln – bzw. manifestieren ihre Unfähigkeit). Es gibt Leute, die jeden Tag auf der, auf ihrer„Piazzetta“ sind, weil sie in einem idealen Sinn ihnen „gehört“, weil dort „ihr“ Brunnen ist, einer der Brunnen, die Pius XII. so gern hörte, am Abend, in seiner Wohnung, die mit ihrem Licht am Fenster den Leuten bedeutete: „Ich bin da“.
Menschen, die sich in einer Spannung befinden: auf der einen Seite vor und auf dem leeren Platz in all seiner Schönheit, auf der anderen Seite vor einer Leere, die in ein Nichts hinein weist. Aber: Petrus auf der linken und Paulus auf der rechen Seite hüten. Und unter dem Obelisken hat man sein „Plätzchen“, seinen „posticino“. Und wehe es rührt den einer an.
Andere Leeren. Jedes Jahr – unter dem Obelisken an Weihnachten die von Johannes Paul II. in den 80ger Jahren des letzten Jahrhunderts gewollte Krippe, dann der Christbaum. Und im November beginnen die Vorbereitungen, sichtbar an Aufbauten für die Krippe und an der Ankunft des Baumes. 2020 kommt der Baum aus Slowenien. Er kam – spät – am 30. November an, nach drei Tagen Reise, eine majestätische Fichte, die 28 Meter hoch ist und am Boden einen Durchmesser von 70 Zentimetern hat. Sie stammt aus den Wäldern von Kočevje, einer kleinen Gemeinde zwischen den Flüssen Kolpa und Cherca südlich von Ljubljana. Sie ist/war 75 Jahre alt und wiegt sieben Tonnen.
Andere Leeren. Dann: die Krippe. Seit 2016 wird dieser Aufbau auch benutzt, um „etwas zu symbolisieren“ (als hätte es eine Krippe notwendig, etwas zu symbolisieren. Der heilige Franziskus wollte „nur“ das Leben der Weihnacht für die Menschen gestalten, aber... nun denn, in der Zeit des institutionalisierten Modernismus weiß man es halt besser).
2016 gab es die Flüchtlingsboot-Krippe. 2017 wurden die Besucher und Gläubigen mit einer LGBT-Krippe unter der Ruine der Peterskuppel konfrontiert, unter dem thematischen Vorwand der „Werke der Barmherzigkeit“, die neapolitanischen (und nicht nur sie) „femminielli“ (Männer, die als Frauen unterwegs sind) konnten ihre Ikone der „Madonna di Montevergine“ bewundern.
2018 gab es dann die Sandkrippe. Der Sandhaufen wurde aus Venedig/Jesolo angeliefert. Adriatischer Sand, künstlerisch geformt. Dem man dann natürlich bald (klimatische Schwankungen) sein Alter ansah. Was im Sommer am Strand der Adria für ein paar Stunden oder Tage „geht“, geht halt weniger im Winter mitten in Rom...
Andere Leeren. Und dann der „annus horribilis“ 2020. In diesem Jahr wird die Krippe „völlig anders“ sein als in den anderen Jahren, hieß es und wurde geschrieben. Riesige Keramikstatuen von Jesus, Josef und Maria tauchen auf. Zeitgenössische „Kunst“. Eine Art der Apotheose des Hässlichen im Stil der 60ger und 70ger Jahre eines vergangenen Jahrhunderts, dem anscheinend viele Geister (Konzilsgeister?) nachweinen. Es sind Statuen, die die Schüler und Lehrer des Grue Art Institute, der heutigen staatlichen Kunsthochschule für Design, geschaffen wurden, die in Castelli, einer bedeutenden Keramikstadt Italiens, in der Dekade 1965-1975 ihrer Lehr- und Lerntätigkeit dem Weihnachtsthema widmeten.
Auf dem Petersplatz werden nur einige wenige Stücke aus der zerbrechlichen Sammlung von 54 Statuen ausgestellt. Sie werden seitlich auf einer etwa 125 Quadratmeter großen, leuchtenden Plattform platziert werden, vor dem Obelisken. Die Skulpturen stellen die heiligen drei Könige dar. In der Mitte, auf dem höchsten Punkt der Plattform, befindet sich die Gruppe der Geburt Christi mit dem Engel mit offenen Flügeln und einer Art stilisiertem Symbol auf der Brust, das an das DNA-Chromosom erinnern soll. Statuen –zwischen Mumien und Darstellungen von Moloch. Nichts für Kinder oder Leute, die einfach das Christkind sehen wollen.
Andere Leeren. Dieses Jahr: symbolisiert durch den Chromosom-Engel. Vielleicht besser als jener LGBT-Engel, der neben/unter dem eingestürzten Petersdom vor zwei Jahren zu sehen war. Fazit: Weihnachten auf dem Petersplatz – der, meiner, „Piazzetta“: unerwünscht. Es tut einem leid für die Kinder... die 2020 sowieso davon abgehalten werden, zu kommen.
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