Pakistan: Entführte und zwangskonvertierte zwölfjährige Katholikin befreit

3. Dezember 2020 in Weltkirche


12-jährige Christin laut österreichischer Hilfsorganisation "Christen in Not" von Polizei befreit - Vermutlich war sie zwangsweise zum Islam konvertiert worden


Wien/Islamabad (kath.net/KAP) In Pakistan ist ein entführtes und mutmaßlich zum Islam zwangskonvertiertes christliches Mädchen nach einem fast sechsmonatigen Martyrium in einem Polizeieinsatz befreit worden. Die zwölfjährige Arzoo Raja aus der Stadt Faisalabad sei am Dienstagabend befreit und zunächst in sicheren Polizeigewahrsam genommen worden, teilte die Organisation "Christen in Not" (CiN) am Mittwoch in Wien mit. Ein Vertreter der Hilfsorganisation befinde sich bei ihr.

Das Mädchen wurde den Angaben zufolge im Juni von einem 45-jährigen verheirateten Mann entführt und gezwungen worden, zum Islam zu konvertieren. Aus Angst habe sie danach vor Gericht erklärt, aus freien Stücken den Islam angenommen zu haben. Der Untersuchungsbeamte habe ungeprüft das Alter des Mädchens mit 17 Jahren angegeben, so "Christen in Not", woraufhin sie vom Gericht ohne weitere Prüfung ihrem Peiniger als ihrem "Ehemann" übergeben wurde.

Der von örtlichen "Christen in Not"-Partnern eingeschaltete Minister für Menschenrechte und Minderheitenangelegenheiten im Punjab, Ejaz Alam Augustine, prüfte den Fall und wies die Polizei an, das Mädchen unverzüglich zurückzuholen. Die Zwölfjährige war aber verschwunden und konnte erst am Dienstag unverletzt aufgefunden und in Polizeigewahrsam gebracht werden.

So schnell als möglich soll das Mädchen nun zu ihrer Familie zurückgebracht werden, erklärte "Christen in Not"-Generalsekretär Elmar Kuhn: "Wir müssen nun den Rechtsweg gehen, um das Alter und somit auch die Ungültigkeit von Konversion und Ehe feststellen zu lassen. Gottseidank aber gibt es in Pakistan diesen Rechtsweg, den wir mit unseren Spendenmitteln auch beschreiten können." Kuhn hofft, dass das Mädchen Weihnachten schon zu Hause feiern kann.

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