11. Dezember 2020 in Weltkirche
Emeritierter Präfekt der Glaubenskongregation im Interview mit „LifeSiteNews“: „Ich denke, einige Regierungen oder Politiker nutzen die Gelegenheit, um die katholische Kirche zu unterdrücken.“
Vatikan (kath.net/LifeSiteNews/pl) „Die Politiker haben nicht das Recht, die Heiligen Messen und die Sakramentenfeiern zu verbieten.“ Das sagte Gerhard Kardinal Müller, emeritierter Präfekt der Glaubenskongregation, im Video-Exklusiv-nterview mit John-Henry Westen für „LifeSiteNews“. Sie dürften nur Sicherheitsmaßnahmen vorgeben, auch angesichts der problematischen Lage inmitten der Corona-Pandemie. „Ich denke, einige Regierungen oder Politiker nutzen die Gelegenheit, um die katholische Kirche zu unterdrücken. Denn in einigen Ländern sind die Maßnahmen sehr inkoherent. Demonstrationen zu allem und jeden werden erlaubt, alle gehen gemeinsam in Tuchfühlung in den öffentlichen Verkehrsmitteln, doch in unseren großen Kirchen ist dies nicht möglich. Deshalb müssen wir um unsere Grundrechte kämpfen, um die Religionsfreiheit und um die Freiheit, unsere Religion auszuüben. Ich glaube, wir müssen – als Glieder des Leibes Christi – sehr entschlossen sein, der Gottesverehrung und der Möglichkeit der Zusammenkunft den Vorrang zu geben.“
Als Antwort auf Politiker, die Katholiken rieten, nun einfach „zu Hause zu beten“, sagte der frühere Regensburger Bischof, dass Christus selbst die Kirche auffordere, sich in Erinnerung an ihn zusammenzufinden. „Wir sind keine vergeistigte Religion“, betonte er. Vielmehr ist „das Wort Fleisch geworden, wir sind Wesen aus Fleisch, Blut und Seele. Wir leben in der Realität der materiellen Welt – die ebenfalls von Gott geschaffen ist – und brauchen daher diese körperliche sichtbare Vermittlung durch die Sakramente innerhalb der Gemeinschaft der Gläubigen.“
Archivfoto Kardinal Müller im Presseraum des Vatikans (c) Michael Hesemann
VIDEO - Kardinal Müller: ´Die Politiker haben nicht das Recht, die Heiligen Messen zu verbieten´ (englisch)
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