"Hat sich Erzbischof Schick dem Zeitgeist völlig unterworfen?"

11. Jänner 2021 in Kommentar


Ein USA-Kommentar von Erzbischof Schick liest sich wie eine einzige Hetzschrift gegen demokratische Wahlen, gegen die Freiheit, ja sogar gegen den Glauben selbst - Gastkommentar von Alexander Tschugguel - St. Bonifatius Institut


Wien (kath.net)

Den Kommentar vom Bamberger Erzbischof Schick zu lesen, macht jeden gläubigen Katholiken fassungslos. Er liest sich wie eine einzige Hetzschrift gegen demokratische Wahlen, gegen die Freiheit, ja sogar gegen den Glauben selbst. Wenn der Erzbischof sagt, dass das Verteidigen der Souveränität eines Staates zum „Auseinanderfallen der internationalen Staatengemeinschaft“ führt, zeigt er ganz klar, was er von freien, unabhängigen Staaten hält, nämlich nichts. 

Er spricht davon, dass es eine von „Verantwortungsträgern geförderte“ Unfähigkeit gibt, Konflikte friedlich zu lösen. Doch wer sind denn diese Verantwortungsträger? Wer war es denn, der seit vier Jahren den demokratisch gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten beschimpft und seine Wähler verächtlich gemacht hat? Wer hat denn die sogenannten „Black Lives Matter“ (BLM) Proteste ungeniert gutgeheißen und verteidigt, obwohl dort zig Menschen auf offener Straße umgebracht worden sind und die zuständigen Politiker (Anm.: Democrats) schweigend der Gewalt freien Lauf ließen. Es waren dieselben Verantwortungsträger, die uns jetzt erzählen, dass man Trump einsperren soll. 

Sie fördern seit Jahren diese vom Bischof zitierte Unfähigkeit.

Daher wundert es den Leser auch nicht, wenn der Erzbischof als Antwort auf diese Konflikte etwas vorschlägt, was genau von diesen Politikern auch vorgeschlagen wird: Kinder und Schüler zu indoktrinieren. Spätestens hier wird jedem Menschen klar, wes Geistes Kind der Erzbischof ist. Nicht die Freiheit und die damit einhergehende Verantwortung eines jeden Staatsbürgers wird gefordert und soll gefördert werden, nicht ein Befolgen der katholischen Lehre und der daraus erwachsenden Pflichten, sondern das genaue Gegenteil. Kindern sollen schon in der Schule von einem gleichgeschalteten Staatsapparat ideologisch geformt werden. 

Gewerkschaften und die Zensur im Internet sind die Antworten, die der Erzbischof „gegen Hass und Hetze“ vorschlägt. Außerdem sollen die Gerichte härter vorgehen und auch die Polizei muss ideologisch besser geschult sein. Hart gegen Andersdenkende vorzugehen soll also zu mehr Frieden führen?


Auch vor Präsident Trump soll nicht haltgemacht werden, so Erzbischof Schick weiter. Hat der Bischof diese Härte eigentlich vor einem halben Jahr auch gegen die politischen Unterstützer von BLM gefordert, als durch BLM-Proteste zehntausende plötzlich vor dem nichts standen? Als Menschen auf offener Straße umgebracht worden sind?  Man kann das ja im Internet recherchieren und kommt schnell zu der Erkenntnis, dass diese Ausschreitungen dem Erzbischof scheinbar nicht so nahe gingen.

Dass der Erzbischof auf soziale Fragen sozialistische Antworten gibt, bestätigt er auch mit dem dauerfalschen Satz: „Die Trennung von Religion und Politik […] muss ein Grundprinzip sein.“ Dass das Evangelium scheinbar auch nur dann den Menschen dient, wenn es nicht von Politikern verkündet wird, sollte der Kirchenrechts-Professor Schick lieber dem Hl. Leopold oder dem Hl. Ludwig IX. bzw dem sel. Kaiser Karl erklären. Sie werden nicht seiner Meinung sein, die kirchliche Lehre ist jedenfalls auch nicht seiner Ansicht.

Am Ende seines aggressiven Statements belehrt uns der Erzbischof dann noch, wen wir wählen dürften. Politiker, die den Wählerwillen vertreten wollen, der laut Erzbischof egoistisch ist, sollen unsere Stimme nicht bekommen. Danke für den Hinweis, Exzellenz!

Zusammenfassend kann man also sagen, dass der Erzbischof sich hier zum Steigbügelhalter einer immer mehr sichtbaren Diktatur macht, die wir Gläubigen rigoros ablehnen müssen. Europa steht, so wie die Vereinigten Staaten, derzeit vor einer großen Wahl. Wagen wir es, dem Zeitgeist zu widersprechen, oder nicht? Erzbischof Schick hat sich ihm völlig unterworfen. Wir sollten uns hüten, dasselbe zu tun, sonst gibt es bald nur noch eine erlaubte geistige Haltung und diese heißt Unterwerfung.

Die Kirche darf sich hier nicht aus dem politischen Geschehen heraushalten, aber ich denke, dass so manche Ihrer Vertreter es tun sollten. Erzbischof Schick könnte hier vorbildlich voranschreiten.
 

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