„Unperfektes Kreuz“ als neues Logo für das Bistum Fulda

14. Jänner 2021 in Deutschland


Das abgehackt wirkende Kreuz soll Zeichen für einen Kulturwandel sein und erinnert an das Logo des Synodalen Weges.


Linz (kath.net/mk) Das Bistum Fulda hat seit Jahresbeginn ein neues Logo, das bei den Gläubigen zum Teil für Verwunderung und Irritation gesorgt hat. Es „verbindet das Kreuz als universales Markensymbol der Kirche mit einer imaginären, stilisierten Sprechblase. Durch das Zusammenschieben beider Objekte entsteht eine neue Form: ein Kreuz, dem das rechte Stück vom Querbalken fehlt.“, so interpretiert das Bistum sein neues Aushängeschild für alle katholischen Einrichtungen und Pfarrgemeinden. Dieses übernahm man – in einer anderen Farbe – vom Bistum Münster, wo das Logo schon vor zwei Jahren eingeführt wurde; es soll nach dem Wunsch der Verantwortlichen eine neue Dachmarke werden, „der sich weitere Bistümer anschließen können“, um möglichst bundesweit für ein einheitliches Erscheinungsbild  der katholischen Kirche zu sorgen.

Gläubige Laien und Priester stoßen sich an dem Eindruck eines abgehackten Kreuzes, der offenbar auch so intendiert ist: „Ich habe noch immer vor allem die Assoziation, dass es ein ‚unperfektes Kreuz‘ ist, ein Kreuz, dem etwas fehlt, ein Kreuz, das ‚nicht fertig‘, nicht vollkommen ist. Damit zeigt ‚unser Kreuz‘: Das Kreuz ist nicht nur Zeichen der Auferstehung, sondern auch des Ernstnehmens des wahren Lebens mit all seinen Brüchen und Problemen“, erklärte der Generalvikar des Bistums Münster.

Das neue Kreuz für Fulda soll „sichtbares Zeichen für die anstehenden Weichenstellungen und den Kulturwandel im Bistum“ sein, in ausdrücklicher Abkehr von der „jahrzehntelangen Leitfrage“, möglichst viel vom Vorhandenen zu bewahren. Im Bistum Fulda  hat man das Ziel einer offenen, lebendigen Kirche vor Augen, die nicht mehr von der Kanzel herab zu den Menschen spreche, sondern sich dem Dialog, anderen Meinungen und alternativen Lebensmodellen öffne. Das offizielle kirchliche Internetportal katholisch.de will eine Ähnlichkeit mit dem Logo des Reformprozesses Synodaler Weg erkennen. Dieser hat als Markenzeichen ein Kreuz in Regenbogenfarben, dessen einer Arm zum Wegweiser wird. „Der Wegweiser steht für Aufbruch, Erneuerung und Orientierung“, erklärte der frühere DBK-Vorsitzende, Kardinal Reinhard Marx.

Entwickelt wurde das neue Bistumslogo von der Agentur Castenow in Düsseldorf. Die Gesamtkosten für die beiden Bistümer lagen dem Vernehmen nach bei einer „sehr übersichtlichen fünfstelligen Summe“, wovon das Bistum Münster den Löwenanteil trage.

Logo (c) Bistum Fulda/Screenshot


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