Impfstoffe für alle bereitstellen

30. Jänner 2021 in Aktuelles


Vatikanischer "Entwicklungsminister" Turkson: "Wir sehen, dass Regierungen nur auf ihre eigenen Leute schauen und sich erst dann um andere kümmern".


Vatikanstadt (kath.net/ KAP)

Der Vatikan hat beim Weltwirtschaftsforum seine Forderung erneuert, dass alle Menschen möglichst schnell Zugang zu einer Impfung gegen Covid-19 erhalten. "Wir sehen, dass Regierungen nur auf ihre eigenen Leute schauen und sich erst dann um andere kümmern", zitierte das Portal Vatican News (Freitag) den vatikanischen "Entwicklungsminister" Kardinal Peter Turkson. "Wenn wir über die Würde der menschlichen Person sprechen, können wir keine Kompromisse eingehen", so Turkson in einem Online-Forum.

Mehrere Länder hätten Kapazitäten, Medikamente zu produzieren, sagte der Präfekt des vatikanischen Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen weiter. Würden etwa Patent-Regelungen gelockert, ließen sich Produktionen auch auf die lokale Ebene verlagern, was die Auswirkungen der Ansteckung verringerte. Angesichts neuer, beunruhigender Virus-Mutationen, etwa jener aus Südafrika, sollte man auch "einige alternative Therapien erforschen", um die Sterblichkeitsrate zu senken, so der ghanaische Kurienkardinal.

In dem Forum, an dem Turkson teilnahm, wurden dem Bericht zufolge auch über Armut gesprochen. Die von Papst Franziskus eingesetzte internationale Covid-Kommission habe etwa in Zusammenarbeit mit Volks- und Bürgerinitiativen drei Schlüsselbereiche identifiziert, erläuterte Turkson: "Land, Arbeit und Wohnen". In diesen müsse jeweils vor Ort sichergestellt werden, dass Menschen einen Platz zum Schlafen haben, Zugang zu Nahrung und ein Einkommen aus Arbeit.

Um dies zu erreichen, brauche es aber auch Wirtschaftspolitik und Unternehmensführung, die stärker sozial und nachhaltig ausgerichtet seien. Für solche Initiativen habe der Vatikan im vergangenen Jahr zusätzliche Plattformen initiiert wie etwa das der "Economy of Francesco".

 

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