6. Februar 2021 in Deutschland
Woelki: "Ich stehe zu meinem Wort, dass dann Namen genannt werden"
Köln (kath.net/pek) Auf der Konferenz des Synodalen Weges standen die Maßnahmen zur Aufarbeitung und Aufklärung sexuellen Missbrauchs in der Kirche und dabei vor allem die Perspektive der Betroffenen im Fokus. Rainer Maria Kardinal Woelki bedauerte bei der Aussprache, dass durch die Aufarbeitung im Erzbistum Vertrauen verloren gegangen sei. Ihm sei schmerzlich bewusst, hierbei Fehler gemacht zu haben.
kath.net dokumentiert die vollständige Stellungnahme:
„Ich bin mir schmerzlich bewusst, dass dadurch, wie von uns Aufarbeitung in den vergangenen Monaten erfolgt ist, Vertrauen verloren gegangen ist. Als einer der ersten, die einen Betroffenenbeirat eingerichtet und eine unabhängige Untersuchung mit Namensnennung in Auftrag gegeben haben, haben wir und habe ich Fehler gemacht. Ich weiß das und ich weiß auch, dass wir nicht gut kommuniziert haben. Da sind wirklich Fehler passiert, für die ich letztlich die Verantwortung trage. Aber das Ziel bleibt: Wir wollen Aufklärung, wir wollen Aufarbeitung und wir wollen es vor allen Dingen für die Betroffenen tun, denn sie haben ein Recht darauf und für sie möchte ich mich einsetzen. Es tut mir wirklich leid, dass Betroffene wieder sozusagen durch das, was wir hier getan haben, neuem Leid ausgesetzt sind, aber auch alle Schwestern und Brüder, auch in den anderen Diözesen. Wir werden aufarbeiten, wir werden das erste Gutachten, das wir nicht veröffentlicht haben, zur Einsicht freigeben, erst den Betroffenen, dann auch Journalisten und allen anderen, die das möchten. Wir werden mit dem zweiten Gutachten, von dem wir uns erhoffen, dass es rechtssicher ist, weiterarbeiten, systemische, institutionelle und persönliche Verantwortlichkeiten benennen und aufdecken. Und ich stehe zu meinem Wort, dass dann Namen genannt werden. Das habe ich den Betroffenen versprochen und das wird auch so sein. Vielen Dank.“
Archivfoto Kardinal Woelki (c) Erzbistum Köln
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