Vatikan erhöht Druck auf Klostergründer von Bose

12. Februar 2021 in Weltkirche


Enzo Bianchi hält sich entgegen einer Anordnung weiter am Sitz seiner Gemeinschaft auf - Päpstlicher Delegat ordnet Übersiedlung nach Cellole an und setzt Frist bis 16. Februar


Rom (kath.net/KAP) Im Konflikt um den Klostergründer Enzo Bianchi will der Vatikan eine Lösung durchsetzen. Der 77-Jährige soll den Stammsitz Bose in Norditalien verlassen und mit einigen Getreuen in die toskanische Zweiggründung Cellole übersiedeln, die künftig keinerlei Beziehung mehr zur Gemeinschaft von Bose unterhalten darf. Der päpstliche Delegat Amedeo Cencini setzte hierfür eine Frist bis zum 16. Februar, wie das Kloster Bose (Dienstag) mitteilte.

Die jetzt in Cellole lebenden Mitglieder der Kommunität müssen nach Bose oder in eines der drei verbleibenden anderen Häuser umziehen. Die Gemeinschaft nannte die Aufgabe von Cellole einen schmerzlichen Schritt.

Bianchi, der zu den bekanntesten geistlichen Autoren Italiens gehört, war im Mai vom Vatikan mit einem Entfernungsgebot belegt worden. Vorausgegangen waren interne Spannungen in Zusammenhang mit dem Übergang der Leitung auf seinen 2017 zum Prior gewählten Nachfolger Luciano Manicardi. Der Vatikan veranstaltete im Dezember 2019 eine Untersuchung und verfügte anschließend den Wegzug Bianchis und dreier weiterer Mitglieder der Gemeinschaft. Bianchi weigerte sich mit dem Argument, keinen angemessenen Aufenthaltsort zu finden.

Bianchi hatte die ökumenische Gemeinschaft Bose 1965 gegründet. Das Zentrum liegt in den Hügeln östlich von Ivrea in der Region Piemont.

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