Edward Pentin: „Wird Kardinal Woelki wegen seinen Sorgen zum Synodalen Weg ins Visier genommen?“

11. Februar 2021 in Deutschland


Der renommierte Kirchenexperte zitiert einen vorsichtshalber anonym bleibenden deutschen Priester: „Der Druck ist immens. Kardinal Woelki und andere, die sich dem Synodenweg widersetzen, werden durch schmutzige Pressekampagnen zermürbt.“


Köln (kath.net/pl) „Quellen in Deutschland sagen, dass die Kampagne gegen den Kölner Kardinalerzbischof darauf abzielt, ihn zu entfernen, damit der Synodenweg ohne Widerstand weitergehen kann.“ Das schreibt der renommierte britische Vatikanist und Kirchenexperte Edward Pentin im US-amerikanischen „National Catholic Register“. Er weist darauf hin, dass „zeitgleich mit einem kürzlich veröffentlichten Dokument, das zeigt, wie entschlossen die deutschen Kirchenführer sind, ihren synodalen Weg voranzutreiben“, „einer der prominentesten Kritiker der umstrittenen Initiative, Kardinal Rainer Woelki aus Köln, von Gegnern wegen seiner angeblichen Misserfolge im Umgang mit Missbrauchsvorwürfen ins Visier genommen“ werde. Woelki sei „in den letzten Monaten von Pfarrgemeinderäten, Priestern und zuletzt vom Diözesanrat wegen angeblichem Missmanagement heftig angegriffen“ worden, er „konnte sich auch nicht auf die Unterstützung des Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing von Limburg, verlassen, der im Dezember sagte, die ‚Krise‘ sei ‚nicht gut gemeistert‘ worden.“

Gegenüber dem „National Catholic Register“ sagte ein anonym bleibender deutscher Priester: „Der Druck ist immens. Kardinal Woelki und andere, die sich dem Synodenweg widersetzen, werden durch schmutzige Pressekampagnen zermürbt.“

Quellen in der Kirche in Deutschland, die unter der Bedingung der Anonymität mit dem „National Catholic Register“ sprachen, behaupten, dass die Wildheit der Angriffe gegen ihn darauf abziele, ihn zu entfernen, bevorzugt vor der Veröffentlichung des Berichts am 18. März, damit der synodale Weg ohne Widerstand weitergehen könne, berichtete Edward Pentin und kommentierte: „In der Tat fällt die scharfe Kritik an Kardinal Woelki mit der Wiederaufnahme des Synodalen Weges zusammen – einem zweijährigen Prozess, der im Januar 2020 begann, um ‚Schlüsselprobleme‘ anzugehen, die sich aus der Krise des sexuellen Missbrauchs durch Geistliche ergeben. Angeblich mit dem Ziel, die Kirche in Deutschland zu reformieren, geht es laut Kritikern eher darum, die Kirche mit der säkularen Kultur in Einklang zu bringen, insbesondere in Bezug auf Sexualmoral, Machtstrukturen und Gleichstellung der Geschlechter.“

Ein weiterer deutscher Priester, der unter der Bedingung der Anonymität mit dem „National Catholic Register“ sprach, bezeichnete den inzwischen an die Presse durchgestochenen „Grundlagentext“ eines der vier Foren des Synodalen Weges als „Masterplan für die Protestantisierung der Kirche“. Dieser Priester warnte, dass die Kirche „aufwachen“ und sich klarwerden müsse, was „derzeit in Deutschland zusammenbraut, sonst werden wir eine Reformation 2.0 haben“.

Link zum Beitrag in voller Länge im „National Catholic Register“: „Is Cardinal Woelki Being Targeted Because of His Concerns About Germany’s Synodal Path?“

Siehe dazu auch den kath.net-Hintergrundartikel: (Fast) Alle gegen Woelki - Marx und Bätzing setzen Kölner Kardinal Woelki weiter unter Druck. Im Hintergrund geht es nicht nur um behaupte Fehler des Kölner Kardinals, sondern darum, einen synoden-kritischen Kirchenmann loszuwerden - "SPIEGEL" übt Kritik, aber nicht an Woelki

 


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