18. Februar 2021 in Weltkirche
Der gemeinsame Auftritt von Papst Franziskus und Großimam Al-Tayyeb sende eine Botschaft des Friedens und der Geschwisterlichkeit an alle Menschen, schreibt die spanische Großloge in einer Stellungnahme.
Madrid (kath.net/LifeSiteNews/jg)
Die Gran Logia de España, die Großloge der Freimaurer Spaniens, hat die Botschaft von Papst Franziskus zum ersten „Internationalen Tag der Geschwisterlichkeit aller Menschen“ am 4. Februar 2021 ausdrücklich gut geheißen.
„Geschwisterlichkeit [ist] der neue Horizont der Menschheit“, hat Papst Franziskus in seiner Videobotschaft zum Internationalen Tag der Geschwisterlichkeit wörtlich gesagt. Mit diesem Zitat beginnt eine Reihe von Twitternachrichten der Spanischen Großloge, in der die Freimaurervereinigung zu dem von der UNO eingeführten Gedenktag Stellung nimmt. Die universale Geschwisterlichkeit aller Menschen gilt als ein Hauptprinzip der Freimaurerei.
Franziskus und Großimam Ahmed Al-Tayyeb von der Al-Azhar Universität in Kairo hatten gemeinsam den von Abu Dhabis Scheich Mohamed Bin Zayed gestifteten „Zayed-Preis für Geschwisterlichkeit“ verliehen. Die Auszeichnung ging an UN-Generalsekretär Antonio Guterres und die marokkanisch-französische Friedensaktivistin Latifa Ibn Ziaten.
Die Stellungnahme der spanischen Großloge hat eine über Spanien hinaus gehende Bedeutung. Ihr Großmeister Óscar de Alfonso ist 2019 zum geschäftsführenden Sekretär der Weltkonferenz der regulären Großlogen gewählt worden.
„Ist es möglich, dass wir im 21. Jahrhundert endlich nach voller menschlicher Brüderlichkeit, nach gegenseitiger Toleranz unserer Unterschiede streben können? Werden wir in der Lage sein, diesen Traum für uns alle zu verwirklichen? Die universelle Freimaurerei hält den Atem an vor dem großen Schritt, den die Menschheit am 4. Februar gemacht hat, als die Welt zum ersten Mal in ihrer Geschichte den Internationalen Tag der menschlichen Brüderlichkeit feierte“, heißt es in der Stellungnahme nach dem Zitat von Papst Franziskus.
Im Anschluss wird der gemeinsame Auftritt von Papst Franziskus und Großimam Al-Tayyeb gelobt. Die beiden hätten einander „Bruder“ genannt und eine Botschaft des Friedens und der Geschwisterlichkeit für alle Menschen verkündet.
Die Großloge bringt dann weitere Passagen aus der Ansprache von Papst Franziskus vom 4. Februar, in denen dieser von einer Dichotomie spricht, welche die Menschheit vor die Wahl stelle, entweder in einer Welt der Geschwister oder in einer Welt von Feinden zu leben. Wörtlich sagte Franziskus: „Wir sind Geschwister, geboren aus demselben Vater. Mit unterschiedlichen Kulturen und Traditionen, dennoch alle Geschwister. Und diese Geschwisterlichkeit muss man unter Achtung unserer unterschiedlichen Kulturen und Traditionen, unserer verschiedenen Staatsbürgerschaften aufbauen. Nicht indem man über sie verhandelt. Jetzt ist die Zeit des Hörens. Es ist die Zeit aufrichtigen Annehmens. Es ist die Zeit der sicheren Überzeugung, dass eine Welt ohne diese Geschwister eine Welt von Feinden ist.“
© 2021 www.kath.net