Sterbende Zehnjährige: „Ich möchte andere mit zu Jesus nehmen“

10. März 2021 in Spirituelles


„Ich opfere mein Leiden auf für Kranke und für die Priester“ – Bischofsvikar des Erzbistums Madrid ernannte schwerkranke Teresita Castillo de Diego in einem ungewöhnlichen Schritt zur Missionarin – Teresita starb am 7.3.2021


Madrid (kath.net/pl) „Die Missionsseele von Teresita Castillo de Diego passte nicht in ihren 10-jährigen Körper, der durch einen Gehirntumor geschwächt war.“ Das schreibt das Erzbistum Madrid auf der Bistumshomepage über das Mädchen, das am vergangenen Sonntag gestorben ist. Teresita [Übersetzung ungefähr: „kleine Teresa“] sagte gemäß Bistum in ihrer Zeit als Kranke: „In diesen Tagen meiner Krankheit opfere ich mein Leiden für die Menschen auf. Zum Beispiel für jemanden, der krank ist, für die Priester“. Sie hatte den großen Wunsch, Jesus mehr bekannt zu machen: „Ich möchte andere mit Jesus nehmen, die Kinder, die ihn nicht kennen, damit sie in den Himmel kommen [und dort] immer, immer glücklich [sind]“ Sie verstand es als ihre Mission, „immer von Jesus zu sprechen und Freude zu geben“.

Anfang Februar hatte Pater Ángel Camino OSA, einer der Bischofsvikare Madrids, Teresita im Krankenhaus besucht. Er berichtete danach über das „zehn Jahre alte Mädchen, das so sehr gelitten hat, das wieder gesund werden und spielen gehen möchte“, das aber auf die Aufforderung durch seine Mutter: „Sag dem Padre, was du werden möchtest“, antwortete: „Ich möchte Missionarin werden!“

Pater Camino zeigte sich davon zutiefst beeindruckt und er berichtet, dass er aus tiefster Seele zu Teresita sagte: „Ich mache dich jetzt zur Missionarin!“ – obwohl es dafür keine kanonische Formel gibt. Als der Bischofsvikar das Krankenhaus verließ, ging er in das nächstgelegene Schreibwarengeschäft, so zitiert ihn die Pressemeldung des Erzbistums Madrid, „wählte das beste Pergament, das es gab“, ging zum Pfarrhaus, wo die Sekretärin einen Text schrieb, den „sie für sie gedacht hatte“. Am selben Nachmittag ging er ins Krankenhaus zurück, um diese Urkunde zu übergeben. Teresita sagte aufgeregt: „Ich bin bereits Missionarin und jetzt bin ich eine echte Missionarin!“.

Teresita war mit drei Jahren aus Sibirien gekommen und in Spanien adoptiert worden. Sie ging von da an nahezu täglich mit ihrer Mutter zur Heiligen Messe. Auch in der Schule versuchte sie zur Messe zu gehen und die Hl. Kommunion zu empfangen, wann immer es ihr möglich war. Auch im Krankenhaus empfing sie täglich die Hl. Kommunion, außer wenn sie intubiert war. 2015 war der Tumor entdeckt worden und durch Operation und durch eineinhalb Jahre Chemotherapie behandelt worden. Zunächst schien alles unter Kontrolle zu sein, doch ab Ende 2018 begann der Tumor wieder zu wachsen. Es folgten verschiedene Krankenhausaufenthalte, sogar in der Schweiz. Ihre geplante Operation vertraute sie dem seliggesprochenen Jugendlichen Carlo Acutis an. Verschiedene Gründe verhinderten aber die Operation, ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich. Trotz ihres Leidens versuchte sie immer ein gutes Wort für alle zu haben. Sie lobte die Krankenschwester, weil diese das Bett „so gut gemacht“ hatte, sagte zur Oma, wie schön ihre Locken aussähen.

Eine Online-Rosenkranzgruppe unterstützte das Mädchen, das immer mehr leiden musste. „Alles passiert, weil Gott es für etwas will“, sagte ihre Mutter. Teresita opferte „ihr Leiden auf und vermutete, dass Jesus sie dazu benutzt, um mehr und mehr Seelen zu retten“. Die Mutter fuhr fort: „Am Ende wusste ich nicht, ob Gott ein Wunder vollbringen oder sie wegnehme wollen würde.“ Die letzten Wochen seien „wie eine kleine Kreuzigung“ gewesen. Teresita konnte nicht mehr schlucken, aufgrund des Beatmungsgerätes nicht mehr sprechen und vereinsamte aufgrund der Corona-Pandemie. Gott beraubte sie am Ende von allem.

Der Bischofsvikar sagte: „Hinter diesem Mädchen stehen Eltern, die eine Ikone der Heiligen Familie sind“. Die Eltern wurden auch vom Erzbischof von Madrid, Kardinal Carlos Osoro, der ihnen „Worte voller Hoffnung“ sagte.

Nach Angaben des Bischofsvikars sind inzwischen „Dutzende von Nachrichten, sowohl von Gläubigen wie auch von Nichtgläubigen“ bei ihm eingetroffen. Alle zeigten sich von dem kleinen Mädchen bewegt, „das so viel Gutes tut“.

Link zur Pressemeldung des Erzbistums Madrid mit weiteren Fotos: "Teresita, la niña que solo quería dar a conocer a Jesús desde su cama en el hospital"

Foto: Teresita mit ihrer Ernennungsurkunde und mit dem Missionskreuz, mit dem sie begraben wurde © Erzbistum Madrid

 

Pfarrer Roger Ibounigg (Predigt, 10.3.21) - HÖRE ISRAEL - Wir sind bei der Messe ganz ausgerichtet nach oben!


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