Irische Bischöfe greifen Covid-Beschränkungen öffentlich an

14. März 2021 in Chronik


In einer Erklärung appellieren die Oberhirten dringend an die Regierung, den Gläubigen öffentliche Ostergottesdienste zu ermöglichen und sich nicht auf die physische Gesundheit zu fixieren.


Dublin (kath.net/mk)

Die irischen Bischöfe haben in einer anlässlich ihrer Frühjahrsversammlung veröffentlichten Erklärung die staatlichen Einschränkungen für religiöse Veranstaltungen scharf kritisiert. In Irland sind seit Anfang Oktober öffentliche Gottesdienste untersagt (mit einer kurzen Ausnahme für Weihnachten). Die Oberhirten wiesen darauf hin, dass statistisch gesehen und erfahrungsgemäß Kirchen während der bisherigen Pandemie zu den sichersten Plätzen gehört hätten.

Die Religionsfreiheit sei eines der höchsten Güter und sollte daher schon mit den ersten Lockerungen des derzeit strengen Lockdowns wiederhergestellt werden (Anm.: was nach dem in Irland geltenden Stufensystem nicht geplant ist). Besonders schmerzlich wäre es, wenn die Karwoche und das Osterfest dieses Jahr wieder nicht öffentlich gefeiert werden könnten.

Die Bischöfe bekannten sich grundsätzlich zu strengen Freiheitsbeschränkungen in Zeiten einer schweren Gesundheitskrise, forderten aber die Verhältnismäßigkeit und eine möglichst kurze Zeitdauer ein. Erwogen werden müsse auch die psychische, geistliche und emotionale Gesundheit der Menschen.

Für Gläubige sei die Versammlung zum Gottesdienst ein Grundpfeiler ihres Lebens, eine Rückkehr in die Kirchen wäre also unter diesem Aspekt auch gesundheitsfördernd. Schließlich müsse auch die zulässige Zahl von Teilnehmern an Begräbnissen von 10 auf zumindest 25 erhöht werden, um eine schmerzhafte Auswahl in trauernden Familien zu vermeiden.


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