Genn: Als Herausgeber erwarte er von „Kirche+Leben“ nicht, „ein Sprachrohr des Bischofs zu sein“

18. März 2021 in Deutschland


Münsteraner Bischof zum 75-jährigen Jubiläum der umtrittenen Bistumszeitung, die der selige Kardinal von Galen gegründet hatte – Priesterrat lobt die Reformorientiertheit – Ordensrat lobt „innerkirchliches Gespräch ohne Zensur“


Münster (kath.net) „Kirche+Leben“ gebe Zeugnis von den „Schönheiten des gelebten Glaubens“, von der Teilhabe der Christen an der Gesellschaft und „legt den Finger in so manche Wunde, nicht zuletzt auch in die Wunden der Kirche“, schreibt der Bischof von Münster, Felix Genn, zum 75-jährigen Jubiläum der Bistumszeitung in der Jubiläumsausgabe. Er sei zwar der Herausgeber von „Kirche+Leben“, so Genn weiter, dennoch erwarte er nicht, dass die Bistumszeitung „ein Sprachrohr des Bischofs“ sei. Dies sei sie auch in ihrer Geschichte nie gewesen, sondern sie sei „dem Gründungsauftrag nachgekommen, den Kardinal von Galen ihr mitgegeben hat: loyal und unabhängig“ zu sein.

Ganz auf dieser Linie des Bischofs zeigten sich allerdings die weiteren Wortmeldungen, die in dem Beitrag zitiert werden. Das Diözesankomitee der Katholiken lobt, dass „Kirche+Leben“ die Buntheit des kirchlichen Lebens und der Meinungen würdige. Priesterrats-Moderator Christoph Gerdemann, Pfarrer in Hamm-Heessen, schreibt passend zum Bischofslob, dass die Zeitung „kein ‚Kirchenblättchen‘“sei, „sondern eine reformorientierte Zeitung mit geistlichem Esprit“. Und für ein „innerkirchliches Gespräch ohne Zensur“ dankt der Ordensrat der Diözese.

Kritisch-katholische Stimmen zur aktuellen Ausrichtung der umstrittenen katholischen Bistumszeitung kamen in dem „Kirche+Leben“-Beitrag allerdings nicht zu Wort.

Archivfoto Bischof Genn (c) Bistum Münster


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