Kardinal Müller: Neuregelung der Einzelzelebration im Petersdom ungültig

26. März 2021 in Weltkirche


Das Staatssekretariat habe keine Kompetenz, die Liturgie im Petersdom zu regeln, sagte der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation.


Rom (kath.net/LifeSiteNews/jg)

Kardinal Gerhard Müller, der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation, hat die Neuregelung der Einzelzelebrationen im Petersdom scharf kritisiert. Er hält das Dokument des Vatikanischen Staatssekretariats für ungültig.

„Niemand muss sich daran halten“, sagt Müller wörtlich im Gespräch mit Raymond Arroyo in der Sendung „The World Over“ auf EWTN. Das Staatssekretariat habe weder die disziplinäre noch die theologische Kompetenz zur Regelung der Liturgie im Petersdom, stellt der Kardinal fest. Das Dokument ist seit dem 22. März in Kraft.

Das Dokument des Staatssekretariats vom 12. März untersagt Einzelzelebrationen an den vielen Altären des Petersdoms. Priester dürfen nur mehr an zwei eigens genannten Altären zu vier Zeiten zelebrieren. Messen in der außerordentlichen Form des Römischen Messritus dürfen nur mehr in der Clemenskapelle in den Grotten unterhalb des Petersdomes gefeiert werden. Von der Regelung seien in erster Linie Priester betroffen, die an der Kurie arbeiten. Diese hätten kaum eine andere Möglichkeit, die Messe zu feiern, weil sie im Vatikan leben und arbeiten.

Müller betont, dass im Gegensatz zur neuen Regelung kein Priester zur Konzelebration gezwungen werden dürfe. Die normale Form der Messfeier sehe vor, dass der Priester alleine zelebriere.

Es sei widersprüchlich, einerseits Priester zur Konzelebration und damit zu räumlicher Nähe im Altarraum zu verpflichten während andererseits die Covid-19-Pandemie zum Anlass genommen werde, um Abstandsregeln einzuführen und Versammlungen einzuschränken. Die heilige Messe sei das Zentrum des sakramentalen Lebens der Kirche und der Spiritualität der Priester, erinnerte der Kardinal. Deshalb sollte die Kirche über jede Messe froh sein, sagt Kardinal Müller.

 

© Foto Kardinal Müller: Michael Hesemann

 


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