Keine Eucharistie im Lockdown: Priester bittet Gläubige um Vergebung

19. April 2021 in Weltkirche


‚Wir haben Euch verlassen, als wir Euch am nächsten sein sollten.’


Gilbert (kath.net/LifeSiteNews/jg)

Ein römisch-katholischer Priester hat in seiner Predigt am Gründonnerstag die Gläubigen um Verzeihung gebeten, weil er sie während der Covid-19-Lockdowns im letzten Jahr alleine gelassen hat. „Ich habe das Bedürfnis, für die Vorfälle des letzten Jahres öffentlich um Entschuldigung zu bitten“, sagte Sergio Muñoz Fita, Pfarrer der katholischen St. Anna Pfarre in Glibert (US-Bundesstaat Arizona). Er bitte um Vergebung, weil der die Gläubigen viele Wochen lang ohne Eucharistie gelassen habe.

In Arizona waren öffentliche Gottesdienste vom 16. März aufgrund der Corona-Pandemie auf Anweisung von Thomas Olmsted, dem Bischof von Phoenix, untersagt. Ab 11. Mai konnten die Gottesdienste wieder öffentliche gefeiert werden.

Viele Gläubige hätten während der schwierigsten Momente der Pandemie „den Vater um Brot gebeten, und wir haben Euch Steine gegeben“, sagte Muñoz Fita wörtlich. „Wir haben Euch verlassen, als wir Euch am nächsten sein sollten. Dafür bitte ich Euch während dieser heiligen Messe um Vergebung“, fuhr er fort.

Er versprach, sich in Zukunft anders zu verhalten. Sollte er durch seine Gehorsamsverpflichtung nochmals in die gleiche Situation geraten, würde er eher von seiner Funktion zurücktreten als an etwas mitzuwirken, „das bis heute mein Gewissen belastet und wofür ich mich mein Leben lang schäme“, sagte er wörtlich.

Auch Christus müsse in während des Lockdown gelitten haben, weil er so behandelt worden sei, als sei er unwichtig und in die Kategorie der „nicht-essentiellen“ Dinge eingeordnet worden sei. Er bitte deshalb auch den in der Eucharistie gegenwärtigen Christus um Verzeihung, sagte Muñoz Fita.

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