„Da gibt es noch was. Da ist diese Kraft. Diese Liebe. Das Göttliche. Ist da und liebt. Immer“

10. Juni 2021 in Deutschland


Erzbistum Hamburg erntet Kritik für Erstkommunion-Bemerkung auf Facebook - „In Hinsicht auf die Erstkommunion Gott zu entpersonalisieren, in dem man von »dem Göttlichen« spricht... toppt alles, was ich bisher an diözesanen Apostasien gelesen habe“.


Hamburg (kath.net/pl) „Nun war er endlich da, der Tag der Erstkommunion. Dieses große Ritual in der Kirche. Einer Kirche, die uns manchmal ganz schön verzweifelt da stehen lässt. Wir machen es trotzdem. Geben das Kind zur Erstkommunion. Warum? Weil unsere Gemeinde klasse ist. Weil in unserer Kirche getanzt, gelacht und geklatscht wird. Aber auch, weil es ein Zeichen ist. All die religiösen Geschenke und der Blumenkranz im Haar sind eine Tür. Da gibt es noch was. Da ist diese Kraft. Diese Liebe. Das Göttliche. Ist da und liebt. Immer. Das sollte jeder Mensch wissen.“ Diese Worte postete das Erzbistum Hamburg auf seinem Facebookauftritt und gab dazu den Hinweis, dass dieser Text aus „Abschluss der locker-persönlichen ‚Katja Kolumna‘-Reihe des Instagrammkanal des Erzbistums stamme.

Dazu gab es auch positive Leserreaktionen, beispielsweise: „Für mich findet das wesentliche auch in der Gemeinde statt, und da fühlen wir uns daheim.“

Allerdings überwogen die kritischen Beiträge. Facebooknutzer schrieben beispielsweise:

Der Düsseldorfer Illustrator und Katholik Peter Esser kommentierte: „In Hinsicht auf die Erstkommunion Gott zu entpersonalisieren, in dem man von »dem Göttlichen« spricht, das ist schon eine Schamlosigkeit, die alles toppt, was ich bisher an diözesanen Apostasien gelesen habe“… Zielgruppe des Beitrag seien „nicht die Kinder, sondern die (oft) glaubensfernen Eltern. Und denen wird man schon etwas mehr zutrauen können als Alltagsesoterik.!“ Esser legte im Lauf der Diskussion nochmal nach und erläuterte: „Den Anstoß erregte bei mir nicht die Leichtigkeit des Instagram-Posts, sondern der Umstand, dass er ausdrücklich von einem nicht-personalen Gottesbild ausgeht. Der Post richtet sich ja auch nicht an Kinder, sondern an Erwachsene, die an die Glaubenspraxis wie an einen bunten Strauß verschiedener Rituale herangeführt werden (sollen).“

 „Vielleicht sollte mal der Katechismus in die Hand genommen werden, da ist es genau erklärt. Blumenkranz, Geschenke sind nur Nebensache. GOTT, JESUS CHRISTUS ist der Mittelpunkt.“

„Ich lese zwar, dass es (angeblich) um der Kommunion, die Eucharistie geht. Aber ich lese auf der Seite des Bistums nicht, was die Kommunion bedeutet. Wenn Erwachsene jemanden beibringen wollen, dass es bei der Eucharistie um lachen, tanzen, klatschen... geht, dann stimmt etwas nicht!“ … „Ich glaube, die Macher diese Seite wissen nicht, um was es bei der Erstkommunion wirklich geht. Einfach nur traurig, was da zu lesen ist...“

„Wurde bei der Vorbereitung irgendwann, irgendwie nebenbei auch erwähnt, dass es sich bei der Eucharistie um den Herrn persönlich handelt und um die innigste Vereinigung mit Ihm?“

Auf die Reaktion des Erzbistums, dass die eigentliche Bedeutung der Eucharistie „natürlich“ den Kindern erklärt worden sei, schrieb jemand: „“o natürlich ist das nicht. Selbst bei mir in den 90ern wurde nur geklatscht, getanzt und Brot gebacken aber genau nicht (!) vermittelt worum es wirklich geht.“

Das Erzbistum Hamburg versuchte dann die Diskussion zu retten, indem man darauf hinwies, dass es nicht der Anspruch dieses Formats der Kolumne sei, „theologische Abhandlungen zu verfassen. Vielleicht hilft diese Einordnung etwas weiter“.

 


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