Russischer Metropolit Hilarion hat Ärger mit Impfgegnern

10. Juli 2021 in Chronik


Nummer Zwei des Moskauer Patriarchats spricht sich mit drastischen Worten für Covid-Impfung aus - Nun wurde sein Instagram-Account gesperrt.


Moskau (kath.net/ KAP)

Metropolit Hilarion (Alfejew), Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats und damit die Nummer Zwei in der Russisch-Orthodoxen Kirche, hat sich zuletzt als vehementer Befürworter der Corona-Impfung profiliert. Dafür wird er in Russland aber auch von manch anderer Seite heftig kritisiert. Nun wurde laut Medienberichten sogar sein Instagram-Zugang gesperrt.

Hilarion hatte zuletzt mehrmals aufhorchen lassen, weil er von einer "Sünde" sprach, sich nicht impfen zu lassen. Die Sünde bestehe vor allem darin, dass man nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Mitmenschen Verantwortung trage.

Gegenüber der russischen Nachrichtenagentur "Ria Nowosti" beschwerte sich der Metropolit am Mittwoch lautstark über die Sperre seines Instagram-Accounts, zugleich betonte er, dass er von seiner Linie nicht abweichen werde.

Das soziale Netzwerk sperrte den Account demnach, weil sich Impfgegner heftig über die Postings der Metropoliten beschwert hatten. "Aber ich werde meinen Standpunkt trotzdem äußern, denn es geht um die Rettung von Leben", zeigte sich der Metropolit kämpferisch. Hilarion hat rund 52.000 Follower auf Instagram. Erst am Montag hatte er dem TV-Sender "Rossiya-24" mitgeteilt, dass sich immer mehr Gläubige mit schlechtem Gewissen bei ihm melden würden, weil sie sich nicht zur Impfung angemeldet hätten.

In seiner wöchentlichen TV-Sendung "Kirche und Welt" hatte der Metropolit vor Kurzem zur "Generalmobilmachung" gegen Corona aufgerufen. Er unterstützte die russischen Behörden, die anordneten, dass in Moskau mindestens 60 Prozent der Angestellten in Dienstleistungsbetrieben geimpft werden müssen.

Die klare Positionierung des Metropoliten - er ist in der Kirchenhierarchie nach Patriarch Kyrill die Nummer Zwei in der Russisch-orthodoxen Kirche - kam für manche Beobachter überraschend, hat sich die Kirche bislang doch immer für Freiwilligkeit im Blick auf die Impfung ausgesprochen.

 

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