Kurienbischof: Nordkorea-Besuch des Papstes wäre Wendepunkt

11. Juli 2021 in Weltkirche


Südkoreanischer Bischof Lazarus You Heung-sik: Reise zwar unwahrscheinlich, aber Chance der Vermittlung zwischen Süd- und Nordkorea.


Vatikanstadt (kath.net/ KAP)

Ein Nordkorea-Besuch des Papstes böte aus Sicht des südkoreanischen Bischofs Lazarus You Heung-sik Chancen auf "einen Wendepunkt" für die Konfliktregion. Zwar sei eine solche Reise sehr unwahrscheinlich, sagte der kürzlich ernannte Leiter der vatikanischen Kleruskongregation dem vatikanischen Pressedienst "Fides". Eine solche Vermittlung könnte jedoch eine günstige Gelegenheit schaffen, den von jahrzehntelangem Misstrauen geprägten Konflikt zwischen Süd- und Nordkorea zu beenden, so der Kurienbischof.

You, bis vor kurzem Bischof der südkoreanischen Diözese Daejon, war Mitte Juni vom Papst zum neuen Leiter der Kleruskongregation in Rom ernannt worden. Sein Amt als Nachfolger von Kardinal Beniamino Stella tritt er am 1. August an. Auch wenn es menschlich wenig Hoffnung gebe für Frieden in Korea, bete er für ein Ende der Spannungen und Widerstände, sagte You weiter.

Zuvor hatten Medien berichtet, dass der südkoreanische Geheimdienstchef Park Jie Won sich für einen Besuch von Papst Franziskus in Nordkorea einsetze. So stünde Won im Austausch mit dem südkoreanischen Erzbischof von Gwangju, Hyginus Kim Hee Joong, und dem Apostolischen Nuntius, Alfred Xuereb. Nordkoreas Regime steht unter anderem wegen massiver Behinderung der Religionsfreiheit und anderer Menschenrechte international unter Druck.

Papst Franziskus hatte im November 2020 laut Medienberichten seine Bereitschaft zu einer Nordkorea-Reise bekräftigt, um zum Frieden zwischen den beiden Teilen Koreas beizutragen. Südkoreas Präsident Moon Jae-in hatte indes bei einem Vatikan-Besuch im Oktober 2018 dem Papst eine Botschaft von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un überbracht, der zufolge Kim Franziskus einladen wollte. Dabei habe der Papst gesagt, bei einer offiziellen Einladung stehe er zur Verfügung.

 

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