Dutzende Brandanschläge auf Kanadas katholische Kirchen

20. Juli 2021 in Weltkirche


Hintergrund ist ein Rachefeldzug nach der Entdeckung von anonymen Gräbern indigener Kinder an katholischen Schulen. Die US-Presse schweigt zu den Brandstiftungen.


Calgary (kath.net/New York Post/mk) In Kanada wütet eine Serie von Brandstiftungen an katholischen Kirchen: dieses Monat wurden an einem Tag in einer einzigen Stadt, Calgary, zehn Kirchen verwüstet, letztes Monat hatten Brandstifter und Vandalen dutzende kanadische Kirchen niedergebrannt oder zerstört. Hintergrund ist die kürzlich erfolgte Entdeckung hunderter anonymer Gräber in der Nähe (vor allem) katholischer Schulen, in die die kanadische Regierung Kinder aus indigenen Familien über 100 Jahre lang bis Ende der 1990er-Jahre schickte.

In diesem Zeitraum wurden etwa 150.000 Kinder teilweise gewaltsam aus ihren Familien gerissen, um Englisch oder Französisch zu lernen und „produktive Mitglieder“ der kanadischen Gesellschaft zu werden. In den Schulen waren nicht nur die indigenen Sprachen verboten; die Kinder, an die europäischen Krankheiten nicht gewöhnt, bekamen oft Tuberkulose oder Grippe und starben daran – nach einer neuesten Studie insgesamt mehrere 1000. Weit weg von zu Hause wurden sie unter hölzernen Kreuzen begraben, deren Inschriften mit der Zeit verblassten.

Dieses tragische Kapitel der kanadischen Geschichte ist zwar schockierend, aber nicht neu oder überraschend. Umso verwunderlicher ist es, dass namhafte US-Medien (etwa die New York Times) von „Massengräbern“ sprachen und damit einen planmäßigen Völkermord anklingen ließen. Umgekehrt wurde über die nun erfolgten Brandstiftungen nicht berichtet, als ob diese im Lichte der Aufdeckungen gerechtfertigt wären. Linke Organisationen hatten auf Twitter sogar zu den Verbrechen aufgerufen und diese gerechtfertigt, in ähnlicher Weise wie den Vandalismus im Gefolge der Black-Lives-Matter-Proteste. Die Tragik dahinter: die meisten niedergebrannten Kirchen dienten indigenen Gemeinden.


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