‚Niemand kann behaupten, ein gläubiger Katholik zu sein und Abtreibung gutheißen’

1. August 2021 in Prolife


Erzbischof Cordileone übt scharfe Kritik an Nancy Pelosi. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses rechtfertigte die Finanzierung von Abtreibungen aus Steuergeld.


San Francisco (kath.net/CNA/jg)

„Niemand kann behaupten ein gläubiger Katholik zu sein und die Tötung unschuldigen menschlichen Lebens gutheißen, geschweige denn den Staat dafür bezahlen lassen“. Mit diesen klaren Worten reagierte Salvatore Cordileone, der Erzbischof von San Francisco, auf Aussagen von Nancy Pelosi bei einer Pressekonferenz am 22. Juli.

Pelosi, die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, hatte während ihrer wöchentlichen Pressekonferenz die Aufhebung des „Hyde-Amendment“ zu rechtfertigen versucht. Das Hyde-Amendment, ein Zusatz zum Budgetgesetz, hat in den letzten 40 Jahren mit wenigen Ausnahmen verhindert, dass Steuergeld für die Finanzierung von Abtreibungen verwendet wird. Das jetzt vom Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses genehmigte Budgetgesetz enthält das „Hyde-Amendment“ nicht.

Die Aufhebung des „Hyde-Amendment“ sei eine Frage des Gesundheitswesens, die viele Frauen in den USA betreffe, insbesondere jene mit niedrigem Einkommen. Dieses Anliegen habe für viele Abgeordnete hohe Priorität gehabt, sagte Pelosi. In derselben Pressekonferenz sprach sie über ihren katholischen Glauben. „Als gläubige Katholikin“ und fünffache Mutter fühle sie sich und ihren Ehemann von Gott mit einer schönen Familie gesegnet. Sie fügte hinzu, dass sie aber keine Entscheidung für andere Frauen treffen wolle. Die Finanzierung von Abtreibungen über ein Programm für einkommensschwache Personen (Medicaid) sei „eine Frage der Fairness und Gerechtigkeit für ärmere Frauen in unserem Land“, sagte sie wörtlich.

Erzbischof Cordileone, in dessen Erzdiözese Pelosi ihren Wohnsitz hat, kann dieser Argumentation nichts abgewinnen. Abtreibung als Frage der Gesundheit und Gerechtigkeit gegenüber armen Frauen sei „der Gipfel der Heuchelei“, sagte er wörtlich im Interview mit CNA. „Was ist mit der Gesundheit des Babys, das getötet wird? Wie wäre es, der armen Frau eine echte Wahlmöglichkeit zu geben, damit die Entscheidung für das Leben unterstützt wird?“, fügte er hinzu.

Das wäre echte Fairness und würde sie wohlhabenden Frauen gleichstellen, die sich Kinder leisten können. Cordileone wies auf die vielen Schwangerschafts-Krisenzentren hin, die von gläubigen Menschen betrieben werden. Diese würden den Frauen echte Alternativen zur Abtreibung anbieten. Sie hätten das Recht, sich „gläubige Katholiken“ zu nennen, sagte der Erzbischof.

 

© Foto Erzbischof Cordileone: Erzdiözese San Francisco

 


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