25. August 2021 in Deutschland
Martina Schwager: dass der „Job“ (sic!) der Pfarreileitung laut Kirchenrecht geweihten Priestern vorbehalten sei, fechte den Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode nicht an.
Hannover (kath.net) Energische Schützenhilfe meint „evangelisch.de“ den linkskatholischen Forderungen nach einer Frauenpriesterweihe leisten zu müssen, indem man den edp-Beitrag „Katholische Gemeinde-Chefin. Mit Leib und Seele – aber ohne Weihe“ übernimmt. Der Artikel des „Evangelischen Pressedienstes“ (edp) beschreibt Christine Hölscher, Leiterin einer katholischen Pfarreiengemeinschaft im Bistum Osnabrück. Diese sei „Personal- und Finanzchefin, Bauleiterin und Koordinatorin in ihrer Kirchengemeinde. Sie predigt und beerdigt Verstorbene. Doch die Priesterweihe bleibt Christine Hölscher verwehrt. Diese Diskriminierung von Frauen schmerzt sie“, so der Tenor des Beitrags der epd-Regionalredakteurin Martina Schwager in der – noch nicht gegenderten – Rubrik „Gemeinde und Pfarrer“ (sic!).
Dass dieser „Job“ (wie die Autorin Schwager wörtlich schreibt), laut Kirchenrecht geweihten Priestern vorbehalten sei, fechte den Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode nicht an. Der Beitrag lobt den stellvertretenden Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz eigens mit der Bezeichnung: „einer der reformfreudigsten Bischöfe“. Bode punktet bei Schwager noch mehr, denn er halte am Konzept des Pfarrbeauftragten „trotz des Vetos aus Rom fest“.
Auf den Unterschied im Verständnis zwischen evangelischer Pfarrerordination und katholischer Priesterweihe, die diesen epd-Artikel letztlich erst möglich macht, geht Autorin Schwager nicht ein. Denn die evangelischen Landeskirchen in Deutschland kennen keine Priesterweihe im eigentlichen Sinn. Der evangelische Pfarrer ist im evangelischen Verständnis immer ein „Laie“ (= Nichtpriester) und wirkt auch in den Amtshandlungen aus seiner Laienberufung heraus. Die Frage, warum katholischen Frauen innerkirchlich vieles offensteht, aber eben nicht die Priesterweihe, stellte sich der evangelischen Autorin offenbar derart wenig, dass sie es nicht nötig hatte, sich den entsprechenden Argumenten zu stellen.
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