"Benedikt XVI. sieht sein Werk der Versöhnung zu seinen Lebzeiten zerstört"

9. September 2021 in Aktuelles


Katholische Gruppen üben schwere Kritik an Papst Franziskus "Rom bricht das von Papst Benedikt XVI. gegebene Wort mit Brutalität und Unnachgiebigkeit"


Paris (kath.net/rn)

"Rom bricht das von Papst Benedikt XVI. gegebene Wort mit Brutalität und Unnachgiebigkeit, weit entfernt von der viel gepriesenen brüderlichen Gastfreundschaft." Mit kräftigen Worten haben diese Woche einige katholischen Gruppen, die die "Alte Messe" sehr schätzen, Kritik am jüngsten Papstschreiben "Traditionis Custodes" von Papst Franziskus geübt. In einem kath.net vorliegenden Offenen Brief, der unter anderem von der Pilgerfahrt Notre-Dame de Chrétiente/Paris-Chartres,  Rennaissance Catholique, Paix Liturgique, Le Salon Beige, Chrétiente Solidarité, SOS Chrétiens d'Orient unterschrieben ist, wird Franziskus aufgefordert, das Schreiben zurückzunehmen. Franziskus wird der Vorwurf gemacht, dass dieser das von Papst Benedikt XVI. gegebene Wort mit "Brutalität und Unnachgiebigkeit", weit entfernt von der viel gepriesenen brüderlichen Gastfreundschaft, bricht. "Nach dem ausdrücklichen Willen von Papst Franziskus, der in dem Motu Proprio „Traditionis Custodes“ vom 16. Juli 2021 zum Ausdruck kommt, soll die Feier der Messe der Tradition der Kirche verschwinden", heißt es wörtlich.

Die Gruppen fragen sich, welchen Schaden denn die Gläubigen anrichten, die einfach nur beten wollen, wie es ihre Vorfahren seit Jahrhunderten getan haben. "Können wir nicht wissen, dass die tridentinische Messe viele Seelen bekehrt, dass sie junge und eifrige Versammlungen anzieht, dass sie viele Berufungen weckt, dass sie Seminare, Ordensgemeinschaften und Klöster hervorgebracht hat, dass sie das Rückgrat vieler Schulen, Jugendgruppen, Katechismusaktivitäten, geistlicher Exerzitien und Pilgerfahrten ist?", heißt es weiters.  Der emeritierte Papst Benedikt XVI. erlebe - heißt es weiter -, wie sein "Werk der Versöhnung" zu seinen Lebzeiten zerstört werde. "Die drastische Einschränkung der Erlaubnis, die Messe in ihrer traditionellen Form zu feiern, wird Misstrauen und Zweifel hervorrufen und kündigt die Rückkehr eines quälenden liturgischen Krieges für das christliche Volk an."

Abschließend heißt es im Schreiben, dass man nicht zulassen werde, dass jemand den Gläubigen diesen Schatz vorenthält. Man werde auch den eigenen Kindern nicht dieses "privilegierte Mittel zur Weitergabe des Glaubens" vorenthalten. Papst Franziskus wird ersucht, seine Entscheidung rückgängig zu machen und die volle Freiheit zur Feier der tridentinischen Messe wiederherstellen.

 

 

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