13. September 2021 in Österreich
"Initiative Christlicher Orient" beleuchtet bei Jahrestagung am 20./21. September in Salzburg Migration und Integration aus Sicht der Orient-Christen
Salzburg/Linz (kath.net/KAP) Mit dem Thema Migration und dem Leben der Orient-Christen im Westen beschäftigt sich die diesjährige Jahrestagung der Initiative Christlicher Orient (ICO) am 20./21. September im Salzburger Bildungszentrum St. Virgil. Zehntausende Orient-Christen leben bereits in Österreich, so die ICO in einer Aussendung. Eröffnet wird die Tagung von Bischof Werner Freistetter, den Hauptvortrag hält der Linzer Bischof Manfred Scheuer, der Salzburger Erzbischof Franz Lackner wird ein Grußwort sprechen und einer ökumenischen Vesper vorstehen. Zu Wort kommen aber vor allem auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der christlichen Orient-Communities.
Am stärksten sind die Orient-Christen in Wien vertreten, aber nicht nur dort. Charakteristisch für die orientalischen Christen sei ihre Vielfalt, so die ICO. Am längsten vertreten in Österreich sei die Armenisch-apostolische Kirche. Die ersten armenischen Bürger Wiens sind im 17. Jahrhundert namentlich fassbar; die Gemeinde selbst wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründet. Heute zähle die Armenisch-apostolische Kirche in Österreich rund 7.000 Mitglieder.
Die Geschichte der Syrisch-orthodoxen Kirche in Österreich reicht in die 1970er-Jahre zurück. Mittlerweile gibt es in Wien vier syrisch-orthodoxe Gemeinden. Die Wiener Gemeinden haben auch Sprengelgemeinden in den Bundesländern. Die Zahl der syrisch-orthodoxen Christen in Österreich dürfte etwas über 5.000 liegen.
Die Zahl der koptischen Gläubigen in Österreich beträgt rund 10.000. Die Kopten haben einige Kirchen in Wien, koptisch-orthodoxe Gemeinden gibt es u.a. auch in Graz, Bruck an der Mur und Linz.
In Wien und Umgebung sind auch noch zwei andere orientalisch-orthodoxe Kirchen präsent: Es gibt äthiopisch-orthodoxe Gemeinden und eine Gemeinde der unabhängigen südindischen Syrisch-Orthodoxen Kirche.
Weiters ist das (byzantinische) orthodoxe Patriarchat von Antiochien vertreten. Es gibt eine größere Gemeinde in Wien und eine kleinere in Tirol. Die Zahl der Kirchenmitglieder wird auf etwa 2.000 geschätzt.
Katholische Ostkirchen
In Österreich haben aber auch viele katholischen Ostkirchen aus dem orientalischen Raum eine Heimat gefunden. Die längste Geschichte haben wiederum die katholischen Armenier. Ihr Zentrum auf Wiener Boden ist das Kloster der armenischen Benediktiner, der Mechitaristen, in Wien. Sie kamen Anfang des 19. Jahrhunderts nach Wien.
Weiters gibt es in Wien eine chaldäisch-katholische Gemeinde, eine syro-malabarische und und syro-malankarische Gemeinde und eine maronitische Gemeinde. Zusammen zählen sie einige tausend Mitglieder. Dazu kommt auch noch die kleine melkitische Gemeinde in Wien. Der Gemeinde gehören etwa 500 Mitglieder an.
"Christenverfolgung" unter der Lupe
Ein zweiter großer Themenblock ist bei der ICO-Jahrestagung der Situation der Christen im Orient gewidmet. Unter dem Generalthema "Christenverfolgung unter der Lupe" referieren und diskutieren der Soziologe und Nahost-Experte Thomas Schmidinger und die Journalistin und Nahost-Expertin Petra Ramsauer.
(Infos: www.christlicher-orient.at)
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