19. Oktober 2021 in Kommentar
"Auf der einen Seite viele Jugendliche. Frische, fröhliche, .lächelnde Gesichter... auf der anderen Seite geballte Fäuste, hassverzerrte Gesichter" Gastkommentar von Jakob Cornides zu den linksradikalen Ausschreitungen beim Marsch für das Leben/Wien
Wien (kath.net)
Liebe Freunde des vorgeburtlichen Kindertötens….
ich muss jetzt leider etwas schreiben, was Euch gar nicht gefallen wird: ich bin Euch für Eure Störaktionen gegen den Marsch fürs Leben am letzten Sonntag dankbar. Ehrlich, das ist jetzt kein Witz.
Damit meine ich nicht nur, dass der von Euch erzeugte Lärm für unseren Marsch mehr öffentliche Aufmerksamkeit erzeugt hat, als es sonst der Fall gewesen wäre: besonderer Dank gebührt hier natürlich der in LGBT-rosalila Plüsch gewandeten Schlagzeugkombo, die stundenlang für uns die Werbetrommel gerührt hat, ohne dass wir selbst nach einer Schlagzeuggruppe suchen und diese vielleicht sogar von knappen Spendengeldern teuer hätten bezahlen müssen. Nein, es geht um viel mehr: ohne Euch wäre der ganze Marsch wirklich eher trostlos. Dass unser Anliegen, der volle Schutz der Menschenrechte für jedermann, leider auch Gegner hat, weiss man eh; wäre es anders, dann wäre der Aufmarsch überflüssig. Wie schlimm wäre es aber, wenn wir marschieren würden, ohne dass es jemand zur Kenntnis nähme! Daher seid gerade Ihr die beste Bestätigung für die Relevanz des Pro-Life-Marschs. Was wären wir ohne Euch!!
Mehr noch: gerade die Art Eures Auftretens ist wirklich hilfreich, denn sie stellt einen willkommenen Kontrast her. Auf der einen Seite sympathische, überwiegend intakte Familien, viele mit Kindern. Viele Jugendliche. Frische, fröhliche, lächelnde Gesichter, und ein Anliegen, das Zukunft verheißt: der Schutz des menschlichen Lebens vor sinnloser Gewalt. Auf der anderen Seite: ungewaschene und unrasierte Figuren, die meisten in Schwarz gekleidet, alle ein wenig müffelig, viele entstellend tätowiert. Geballte Fäuste, hassverzerrte Gesichter, der nach allen Seiten hin gezeigte Stinkefinger. Dazu passend die Slogans, die man auf Euren mitgebrachten Kartontafeln lesen konnte, wie zum Beispiel dieser: „FUCK THEM KIDS“. Für diese unverfälschte, authentische Selbstdarstellung kann man Euch nur dankbar sein. Während die Abtreibungsindustrie jedes Jahr Millionenbeträge ausgibt, um mit Hochglanzbroschüren, auf denen schwangere Frauen abgebildet sind (man will ja suggerieren, dass man nicht nur abtreibt, sondern sich auch um „maternal health“ kümmert), und in denen viel von „Reproductive Health“ und „Choice“ die Rede ist, ihr schlechtes Image aufzupolieren, habt ihr mit wenig Aufwand uns und allen Passanten einen authentischen Eindruck davon verschafft, wie Abtreibungsbefürworter in Wirklichkeit aussehen. Das war ja fast wie bestellt! Macht es nächstes Jahr wieder! Die International Planned Parenthood Federation wird sich darüber vielleicht nicht sehr freuen, aber wir sind der Meinung, dass wir es selbst nicht besser hätten arrangieren können.
Sagt jetzt nicht: so sind wir nicht. Denn genau so, wie Ihr Euch gestern freiwillig und ungezwungen in der Öffentlichkeit gezeigt habt, so seid ihr wirklich. Wer mit Lärm und Sitzblockaden die Kundgebungen anderer stört, dokumentiert damit einerseits seine demokratiefeindliche Gesinnung, anderseits seine Unfähigkeit, mit sinnvollen Argumenten andere für seinen Standpunkt zu gewinnen.
Das Beste ist aber: außer uns und Euch waren an diesem sonnigen Nachmittag in der Wiener Innenstadt auch viele Spaziergänger unterwegs, und viele von ihnen waren in ihren Ansichten vielleicht nicht sehr festgelegt. Sie haben uns gesehen. Sie haben Euch gesehen. Welche Meinung sie sich gebildet haben, kann man sich vorstellen.
Bitte kommt nächstes Jahr wieder! When you go low, we go high!
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