2. November 2021 in Deutschland
MDR kommentierte: Der Afghane habe „keine Toleranz fürs Christentum“ gezeigt, „und das, obwohl gerade die Nordhäuser Frauenbergkirche auf Gemeinschaft der Religionen setzt“.
Nordhausen (kath.net) Ein 25-jähriger Afghane räumte vergangene Woche die evangelisch-lutherische Frauenbergkirche in Nordhausen (Thüringen) aus. Dabei „sind ein mehrere hundert Jahre alter hölzener Jesus und weitere wertvolle Gegenstände beschädigt worden“, berichtete der öffentlich-rechtliche MDR in einem Beitrag des MDR unter dem Titel „Flüchtling beschädigt Gegenstände in Nordhäuser Kirche“. Die Polizei ermittelt. Der Vorfall wird derzeit nicht als islamistische oder religiöse Tat eingeordnet. Der Tatverdächtige lebt seit sechs Jahren in Deutschland und soll nun stärker überwacht werden, so der MDR, in der Frauenbergkirche hat er für ein Jahr Hausverbot.
Der evangelische Pfarrer Klemens Müller stoppte das Geschehen, indem er den jungen Mann ansprach. Dabei sei ihm „durchaus ein bisschen mulmig geworden“, schilderte er dem MDR, aber „wir konnten sehr gut miteinander reden“. Zwar habe der junge Mann seinen Standpunkt „mit Nachdruck vertreten, keine Frage“, aber der Pastor habe „in keinem Moment“ „um Leib und Leben Angst haben“ müssen.
Eine Sprecherin des MDR kommentierte: Der Afghane habe „keine Toleranz fürs Christentum“ gezeigt, „und das, obwohl gerade die Nordhäuser Frauenbergkirche auf Gemeinschaft der Religionen setzt“. Das wertvolle Kruzifix sei „stark beschädigt“, erläutert sie und müsse restauriert werden.
Der evangelische Pfarrer bekam im MDR erfreulicherweise die Möglichkeit, weiter zu schildern, dass er den jungen Mann gefragt habe: „Was wäre denn, wenn ich nach Afghanistan gehen würde und dort eine Moschee ausräume? Diesen Gedanken konnte er – meiner Meinung nach – noch nicht mal denken.“ Pfr. Müller schilderte, er habe das Gespräch als „sehr schwierig“ erlebt, denn es sei „kein Dialog“ gewesen, vielmehr ein Versuch des jungen Mannes, „seine Argumentation an den Mann zu bringen“.
Der für Nordhausen zuständige Superintendent Andreas Schwarze sagte gegenüber der Bildzeitung: „Als er ein mittelalterliches Kruzifix aus der Wand riss, stürzte es herunter und zerbrach. Er zerschlug das Glas einer Vitrine, um darin befindliche Reliefs mit Jesus-Darstellungen aus der Kirche zu schaffen. Alles machte den Eindruck einer Entwidmung.“
Welt-Ressortleiter Lucas Wiegelmann schreibt in seinem Kommentar „Ein Kruzifix zu zerschlagen, ist keine Sachbeschädigung“: „In Thüringen hat ein Mann aus Afghanistan eine Kirche ausgeräumt und ein Kruzifix zerschlagen, weil er das Christentum ablehnt. Solche Angriffe auf Kirchen häufen sich. Trotzdem tun Justiz und Gesellschaft sie noch immer als ‚Sachbeschädigung‘ ab. Zeit für ein Umdenken.“ Es sei bedenklich, dass „eine unflexible Justiz und eine religiösen Gefühlen gegenüber zunehmend unmusikalisch werdende Gesellschaft“ solche Signale nicht mehr ernstnähmen.
Foto: Symbolbild
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