Priester mit Profil werden

16. Mai 2004 in Deutschland


Erzbischof Zollitsch erteilte im Freiburger Münster acht Männern die Priesterweihe


Freiburg (kath.net/pef/red)
Durch Gebet und Handauflegung hat Erzbischof Robert Zollitsch am Sonntag acht Diakone zu Priestern geweiht. Im Freiburger Münster rief er die Männer dazu auf, „Priester mit Profil“ zu werden und dieses auch zu zeigen. „Tun Sie dies, indem Sie sich immer wieder neu am Antlitz Jesu Christi ausrichten“, gab er den künftigen Neupriestern mit auf den Weg. Er bezog sich dabei auf ein Bild, das in der Form einer Collage viele Gesichter von Menschen zeigte und darin als Ganzes das Antlitz des Gottessohnes erkennen ließ.

In seiner Predigt ging Erzbischof Zollitsch auf das gängige Schlagwort vom „Profil entwickeln“ ein und sagte, auch in der Kirche sei dieses Thema momentan sehr aktuell. Die Frage nach dem christlichen Profil stelle sich deshalb so vehement, weil sich die Kirche in einem zunehmend säkularer werdenden Umfeld befinde. „Nur wenn wir heute auf profilierte Weise für unseren Glauben eintreten, werden wir auf Dauer auch bestehen können“, betonte Zollitsch. Die Frage nach dem Profil sei zu einer Überlebensfrage des Christentums im kulturellen und gesellschaftlichen Kontext geworden.

Allerdings sei „Profil haben“ noch kein Wert an sich, so der Freiburger Erzbischof. Entscheidend sei nicht, ob sich jemand profiliere, sondern warum er dies tue, „was seine innere Motivation ist und welche Ziele und Werte seiner Profilierung zu Grunde liegen“. Die Frage nach dem persönlichen Profil habe viel mit der eigenen Identität zu tun. „Wer Profil hat, der weiß, wer er ist und hat zu einem guten Stück zu sich selbst gefunden“, betonte Zollitsch. Durch ihre Person und ihren Dienst im Auftrag Jesu Christi brächten die Neupriester zum Ausdruck, dass Gott das Wichtigste und Entscheidende im Menschen leiste.

Begonnen hatte die feierliche Weiheliturgie mit der Vorstellung der Kandidaten und der Bitte, die Weihe zu spenden. Nach dem Wortgottesdienst bekundeten Joël Fortmann aus Wingen sur Moder (Frankreich), Christian Jürgen Heß aus Kronau, Rüdiger Kopp aus Hecklingen, Stefan Meisert aus Baden-Baden Lichtental, Bernhard Pawelzik aus Karlsruhe, Jürgen Schindler aus Renchen-Erlach, Ulrich Stoffers aus Karlsruhe-Durlach und Emerich Sumser aus Hüfingen vor der Gemeinde ihre Bereitschaft zur Übernahme dieses geistlichen Amtes und sprachen vor dem Erzbischof das „Ad sum“ („Hier bin ich“). Anschließend leitete die Allerheiligenlitanei zur eigentlichen Weihe über: der Handauflegung durch Erzbischof Robert Zollitsch, die in Stille erfolgte. Bevor die neugeweihten Priester dann zusammen mit ihrem Oberhirten erstmals die Eucharistie feierten, folgten noch die sogenannten ausdeutenden Riten: das Bekleiden mit den Amtsgewändern, die Salbung der Hände mit Chrisam, die Überreichung von Patene und Kelch und der Friedensgruss.


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