FPÖ-Obmann Kickl übt deutliche Kritik an Österreichs Bischöfen

15. Dezember 2021 in Österreich


Er wolle den Katholiken Mut machen, die eine Impfpflicht ablehnen. Dies sei aus seiner Sicht die Position, die ‚aus dem Christentum heraus zu argumentieren ist’, sagte der Oppositionspolitiker.


Wien (kath.net/jg)

Herbert Kickl, Bundesparteiobmann der oppositionellen FPÖ, hat in einem Interview mit Alexander Tschugguell deutliche Kritik an der Haltung der österreichischen Bischöfe zur von der Regierung angekündigten Impfpflicht geübt. Den Bischöfen sei es wichtiger von den Mächtigen geliebt zu werden, als bei den einfachen Menschen zu sein, sagte der Politiker am Rande einer Demonstration in Wien. Leider bestehe auch in der katholischen Kirche eine „Trennung zwischen Establishment und Basis“, bedauerte er. Er hoffe aber, dass die Pandemie diesbezüglich etwas ändern werde, sagte Kickl.

Die österreichischen Bischöfe haben in einer gemeinsamen Erklärung die Ansicht vertreten, eine zeitlich befristete Impfpflicht sei als letzte Möglichkeit zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie zulässig. Die Glaubenskongregation hat hingegen eine Impfpflicht abgelehnt. Es sei „der praktischen Vernunft offensichtlich, dass in der Regel die Impfung keine moralische Pflicht darstellt und dass sie deshalb freiwillig sein muss“, heißt es in einer Note vom 21. Dezember 2020.

Kickl sagte, er wolle den Katholiken Mut machen, die eine Impfpflicht ablehnen. Dies sei aus seiner Sicht die Position, die „aus dem Christentum heraus zu argumentieren ist“. Es sei „die Position der Nächstenliebe“.

 


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