Syrien: Pater Mourad plant Neuanfang für vom IS zerstörtes Kloster

6. Jänner 2022 in Weltkirche


Kloster Mar Elian aus dem 5. Jahrhundert soll wieder aufgebaut werden


Rom/Damaskus (kath.net/KAP) Der syrische Ordenspriester Pater Jacques Mourad will sein von dschihadistischen Milizen zerstörtes Kloster Mar Elian (Heiliger Elias) in Karjatain bei Homs wieder zu einem Ort des Gebets und des Friedens machen. Das hat der 2015 selbst monatelang vom sogenannten "Islamischen Staat" (IS) entführte Geistliche nach Angaben des Portals "Vatican News" (Montag) angekündigt. Die syrisch-katholische Erzeparchie von Homs und Mourads Klostergemeinschaft Deir Mar Musa el-Habashi (Kloster des Heiligen Moses der Abessinier) haben demnach eine entsprechende Vereinbarung getroffen.

Zunächst sollen auf dem Land rund um das Kloster Weinreben und Olivenbäume neu gepflanzt sowie die Umfassungsmauern und Tore wieder aufgebaut werden. Anschließend soll versucht werden, aus Karjatain geflohene Christen durch konkrete Maßnahmen wie die Restaurierung von Häusern zur Rückkehr zu ermutigen. In einem zweiten Schritt soll der Wiederaufbau des Klosters und der Kirche der Gemeinde erfolgen. Auch die Arbeit an den archäologischen Ausgrabungen möchte man wieder aufnehmen.

In den Jahren vor dem Syrienkrieg war das antike Kloster Mar Elian aus dem 5. Jahrhundert der Klostergemeinschaft von Deir Mar Moussa angegliedert worden und hatte eine Zeit der Wiedergeburt erlebt. Die mehrheitlich muslimische Ortsbevölkerung in der Stadt Karjatain an der Strecke zwischen Damaskus und Palmyra stand dem Projekt unter der Leitung von Pater Mourad, dem damaligen Prior, positiv gegenüber. Im Frühjahr 2015 wurde Mourad zusammen mit einem Mitarbeiter von Dschihadisten entführt. Wenige Wochen später übernahmen IS-Milizen die Kontrolle über das Gebiet. Mourad selbst kam im Oktober 2015 frei.

Das Kloster Mar Elian rissen die Dschihadisten nach der Eroberung von Karjatain weitgehend nieder. Auch das Grab von Mar Elian wurde geschändet. Die Reliquien des Heiligen konnten jedoch gesammelt und im April 2016 nach Homs überführt werden.

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