11. Jänner 2022 in Weltkirche
Koptisches Kirchenoberhaupt, Patriarch Tawadros, in TV-Interview: Gemäß dem Willen Christi hat Kirche keine Möglichkeit, Frauen die Priesterweihe zu erteilen. Priesteramt den Männern vorbehalten
Kairo/Rom (kath.net/Fides)
Das Priestertum sei in der Kirche nur Männern vorbehalten, und zwar nach dem Willen Christi selbst, der während seines öffentlichen Lebens, von dem die Evangelien berichten, seine Apostel aus den Männern auswählte, während nicht einmal die Jungfrau Maria "Priesterin sein wollte". Dies betonte der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. und wies damit auf die Quelle der Lehre zum Priesteramt hin, die die katholische Kirche mit allen orthodoxen Kirchen und den alten Kirchen des Ostens teilt.
In einem Interview, das am Freitag, den 7. Januar, anlässlich des koptischen Weihnachtsfestes von einem ägyptischen Fernsehsender ausgestrahlt wurde, wiederholte der Patriarch der größten christlichen Gemeinschaft in den arabischen Ländern in wenigen Sätzen die Gründe, warum die katholische Kirche und alle Kirchen des Ostens nicht über die Möglichkeit verfügen, Frauen die Priesterweihe zu erteilen. Dabei wiederholte Papst Tawadros auch, dass die Verleihung und Ausübung verschiedener Dienste und Ämter in der Kirche nicht der Logik und den Ansprüchen von "Rechten" und "Pflichten" nach weltlichen Maßstäben entspreche.
Die Äußerungen von Patriarch Tawadros zum priesterlichen Dienst stehen im Einklang mit dem Lehramt der katholischen Kirche zu diesem Thema. Im Mai 2018 bekräftigte auch Kardinal Luis Francisco Ladaria Ferrer, der derzeitige Präfekt der Glaubenskongregation, in einem ausführlichen Artikel, der im „L'Osservatore Romano“ veröffentlicht wurde, dass Christus selbst das Weihesakrament "den zwölf Aposteln, also allen Männern, die es ihrerseits an andere Männern weitergaben", spendete. „Die Kirche", so Kardinal Ladaria in dem Artikel weiter, "hat immer anerkannt, dass sie an diese Entscheidung des Herrn gebunden ist, die ausschließt, dass das Amtspriestertum gültig an Frauen verliehen werden kann". In diesem Zusammenhang verwies der Präfekt der Glaubenskongregation auch auf das Apostolische Schreiben Ordinatio Sacerdotalis, das am 22. Mai 1994 von Papst Johannes Paul II. veröffentlicht wurde (vgl. Nr. 4).
Im TV-Interview distanzierte sich Papst Tawadros II. auch von Positionen, die Existenz einer sogenannten "abrahamitischen Religion" in Betracht ziehen, in die Judentum, Christentum und Islam unterschiedslos einfließen. „Diese Idee", so der koptisch-orthodoxe Patriarch, "ist kategorisch inakzeptabel". Sie verleugne die drei monotheistischen Religionen und werde meist in politischer Absicht verwendet, um die besonderen Merkmale des Judentums, des Christentums und des Islams zu verwischen.
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