Martin Werlen - Der unbarmherzige Propst aus der Schweiz

26. Jänner 2022 in Kommentar


Wie tief kann ein ehemaliger Abt von Einsiedeln noch sinken? Martin Werlen macht Jagd auf Benedikt XVI. und lädt zu einem Essen "Jetzt reicht’s! Eine «Auskotzete»" ein - Gut, dass Christus barmherziger als der Propst ist - Eine Glosse von Roland Noé


Schweiz (kath.net/rn)

Bei der Jagd nach einer angeblichen Verfehlung von Benedikt XVI. melden sich derzeit die "üblichen Verdächtigen" zum Wort, um auf einen 94-Jährigen draufzuschlagen, der sich nicht mehr genau erinnern konnte, ob er an einer Ordinariatssitzung vor 42 Jahren teilgenommen hat oder nicht. Ich frage mich: Wer von uns könnte ernsthaft auch nur ansatzweise Details von einem Tag vor 42 Jahren wissen? Ich könnte es definitiv nicht. Peter Winnemöller und Michael Hesemann haben hier auf kath.net schon viel dazu gesagt, was der Wahrheit dienlich ist. In der Jagd auf Benedikt gibt es aber gerade eine Wettbewerb, wie tief man sinken kann. Dabei dürfte Martin Werlen, der umstrittene Propst von St. Gerold, jetzt ganz vorne liegen.  "Ein ehemaliger Papst, der zum Schutz der Institution und seiner Person die ganze Welt anlügt, und mit der Wahrheit nur Stück um Stück herausrückt, lässt die Sprache verschlagen", lässt er auf der Homepage publizieren und spricht von einem "verletzenden Kasperltheater", das auf tiefstem Niveau stattfinde. Ja, möcht man sagen, zu dem "tiefsten Niveau" leistet Hr. Werlen durchaus einen Beitrag. Was für eine Hybris!

Doch dem Abt reicht das Draufschlagen auf Benedikt XVI. noch nicht. Er geht so weit und möchte daraus offensichtlich noch "Profit" schlagen. Um 105 Schweizer Franken lädt er zu einem Treffen mit Vier-Gänge-Essen unter dem bezeichnenden Titel "Jetzt reicht’s! Eine «Auskotzete»" ein. Mir fällt dazu zwei Fragen ein: Wie tief kann ein ehemaliger Abt von Einsiedeln eigentlich noch sinken? Und ist es einem Katholiken aus der Schweiz nicht peinlich, wenn Roger Köppel, einer der bekanntesten Protestanten der Schweiz, den ideologischen Krieg hier klar durchschaut und gestern mitteilt: "Ich bin als Protestant auf der Seite von Benedikt!". Ich bin auch froh, dass Christus barmherziger als der unbarmherzige Propst aus der Schweiz ist.

 

"Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie." (Joh 8,7)

 

VIDEO-TIPP: Ich bin als Protestant auf der Seite von Benedikt!  Die Angriffe auf Benedikt haben eine ganz stark politische Note" - Roger Köppel, Herausgeber der "Weltwoche" und einer der bekanntesten Protestanten der Schweiz, kritisiert die Angriffe auf Papst Benedikt XVI. https://rumble.com/vt8hyp-die-angriffe-auf-ratzinger-sind-politisch-motiviert..html

 

 

Foto: Christus und die Ehebrecherin (Bruegel)


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