Forum Deutscher Katholiken: „Der Herr lacht ihrer!“

4. Februar 2022 in Deutschland


Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. em. steht den Kirchenveränderern des „Synodalen Prozesses“ im Weg


München-Vatikan (kath.net/Forum Deutscher Katholiken) Presseberichte mit Behauptungen der 20. Januar 2022 mit der Präsentation des Gutachtens von Westsphal-Spilker-Wastl sei ein „historischer Tag“ für die katholische Kirche, die „moralische Institution sei erschüttert“, der „Missbrauchsskandal ist zu einer zentralen Überlebensfrage für die katholische Kirche in Deutschland in ihrer heutigen Verfasstheit geworden“, kann man nicht übergehen (Augsburger Allgemeine Zeitung, 21.- 22./23.1.). Die AZ weiter: Der „Missbrauchsskandal hat endgültig die Spitze der Kirche erreicht… das Denkmal Benedikt (ist) nachhaltig beschädigt und ist ein Versagen des Systems“. Ihm wird im Gutachten vorgeworfen, dass er als Erzbischof von München (1977-1982) 1980 den sexuell bereits straffälligen Priester Peter H. aus Essen in die Diözese aufgenommen und mit Kenntnis („überwiegend wahrscheinlich“) in der Seelsorge eingesetzt habe. Diese Behauptung wurde von seinem Sekretär Georg Gänswein und von seinem Biografen Peter Seewald und auch von Benedikt XVI. dementiert.

Warum wird der „Demontage“ von Papst Benedikt XVI. em. eine solche Bedeutung beigemessen?

Joseph Ratzinger war nicht nur Erzbischof der Diözese München. Er war zuvor Theologieprofessor, danach Präfekt der Glaubenskongregation und ab 2005 bis zu seinem Amtsverzicht 2013 Papst der katholischen Weltkirche. Ihn moralisch zu disqualifizieren und vom „Sockel zu stürzten“ würde ihn in allen verschiedenen Funktionen treffen. Das erklärt die „sprunghafte Feindseligkeit“ und seine Bedeutung für die katholische Kirche in Deutschland. Diese steht im „Synodalen Prozess“, in dem die sexuellen Missbrauchsfälle instrumentalisiert werden, um eine Kirche zu installieren, die sich an der „Lebenswirklichkeit“ der Welt ausrichtet. Der Stellenwert von Papst Benedikt XVI. em. in seinen verschiedenen Funktionen kann nur beispielhaft und stichpunktartig angedeutet werden:

Als Theologe hat er verhindert, dass Jesus Christus vom Gottes Sohn zu einem großartigen und edlen Menschen umfunktioniert wurde, wie das Theologen und Professoren versuchten, deren Bedeutung vor allem darin besteht, dass sie zentrale Glaubenswahrheiten infrage gestellt haben. Ihre Auseinandersetzung mit Ratzinger bestand im Diktum: „Ratzinger liest man nicht“.

Als Bischof von München versuchte er das Glaubensleben zu verlebendigen. Schon damals hatte er gegenüber sexuellen Missbrauchsfälle eine klare Haltung, die dann im energischen Vorgehen in Rom deutlich wurde – in einer Zeit, als sich die deutschen Bischöfe mit dieser Problematik noch nicht beschäftigten.

Als Präfekt der Glaubenskongregation hat er die „Theologie der Befreiung“, die nicht nur in Lateinamerika große Verwirrung gestiftet hat, als eine Variante des Marxismus entlarvt.

Auch als Verantwortlicher für die Weltkirche hat er der katholischen Kirche in Deutschland immer wieder einen Rettungsring zugeworfen z.B. in seiner Freiburger Rede über die Entweltlichung unserer Kirche.

Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. em. steht den Kirchenveränderern des „Synodalen Prozesses“ im Weg. Sie führen die katholische Kirche in ein „religiöses Niemandsland“, weil sie nicht mehr die Kirche Jesu Christi sein würde, sondern eine menschengemachte Institution, die niemand braucht.


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