Priester verwendet falsche Taufformel: Taufen ungültig

11. Februar 2022 in Weltkirche


Die verwendete Taufformel war nicht korrekt. Die betroffenen Täuflinge müssen sich jetzt eine gültige Taufe spenden lassen.


Phoenix (kath.net/jg)

Ein Priester der Diözese Phoenix (US-Bundesstaat Arizona) hat zwei Jahrzehnte lang eine falsche Taufformel verwendet. Er war in dieser Zeit in Brasilien und zwei Diözesen der USA tätig. Jetzt hat er öffentlich um Entschuldigung gebeten und ist als Pfarrseelsorger zurückgetreten, berichtet der National Catholic Register.

In einem Brief vom 14. Januar teilte  Thomas Olmsted, der Bischof von Phoenix, den Gläubigen seiner Diözese mit, dass die von Andres Arango gespendeten Taufen ungültig sind. Der Priester habe eine falsche Taufformel verwendet, erläuterte Olmsted. Er zitierte die lehrmäßige Note der Glaubenskongregation vom 6. August 2020, in welcher verbindlich festgelegt ist, dass die Formel: „Wir taufen Dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ ungültig ist. Arango hat diese Formel verwendet.

Das Problem mit dem Subjekt „Wir“ bestehe darin, dass nicht die Gemeinde tauft, sondern Jesus Christus und nur Christus alleine, betont Bischof Olmsted. Er gehe nicht davon aus, dass Arango unlautere Absichten gehabt habe oder den Täuflingen die Gnade vorenthalten wollte, als er diese Formel verwendet habe. Er nehme an, dass der Priester einen Fehler gemacht habe, der aber dennoch das sakramentale Leben einer Reihe von Gläubigen durcheinander gebracht habe, schreibt er weiter.

Die gesprochenen Worte, die Handlungen und die verwendeten Materialien sind wesentlich für das Sakrament. Jedes Sakrament müsse in Form und Materie korrekt gespendet werden. Der Priester könne bei der Eucharistiefeier nicht den Wein durch Milch ersetzen. Ebenso könne er die Taufformel nicht ändern, betont der Bischof.

Wer mit der falschen Formel getauft worden ist, ist nicht getauft. Die betroffene Person muss sich gültig taufen lassen. Eine ungültige Taufe macht auch die Sakramente der Firmung und der Weihe ungültig, heißt es in einer Stellungnahme des Bistums. Hinsichtlich der Ehe gebe es keine eindeutige Antwort. Die Betroffenen sollten sich zur Abklärung der Gültigkeit der sakramentalen Ehe an das Diözesangericht wenden. Wer nicht gültig getauft ist, soll die Eucharistie nicht empfangen, bis die Taufe nachgeholt ist.

Die Diözese arbeite eng mit Arango zusammen, um alle Personen zu identifizieren, deren Taufe ungültig ist. Der Priester widme sich im Ruhestand der Aufarbeitung seiner Fehler, schreibt die Diözese.

 

Foto: Symbolbild Taufe

 


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