Was kostet der Abschied vom Christentum?

11. Februar 2022 in Kommentar


7,5 Millionen Euro soll der „Synodale Weg“ bis jetzt schon gekostet haben - „Bis 2023 sollen alle stillhalten und zuschauen, wie Geld ohne Ende in Büros der Betreiber und in Kongresshallen verbraten wird.“ Gastkommentar von Bernhard Meuser


Augsburg-Bonn (kath.net) 7,5 Millionen Euro soll der „Synodale Weg“ bis jetzt schon gekostet haben – sagen jedenfalls „für gewöhnlich gut unterrichtete Kreise“. Dabei sind wir noch lange nicht am oberen Ende der Fahnenstange angelangt. Werden es 10, werden es 15 Millionen? Bis 2023 sollen alle, die noch nicht aus der Kirche ausgetreten sind, stillhalten und zuschauen, wie Geld ohne Ende in den Büros der Betreiber und in Kongresshallen verbraten wird.

Freilich verfolgen immer mehr intellektuell und spirituell wache Katholiken mit Skepsis oder gar anschwellender Wut, was da gespielt wird und was diese Riesenreformmaschine am Ende produziert. Nachdem man auch noch den emeritierten Papst Benedikt niedermachte, setzt sich eine neue Lesart durch, mit der die synodale Kirchenbeglückung nicht gerechnet hat. Sie sagt: Eine von niemand richtig autorisierte Synode-die-doch-keine-Synode-ist vereinnahmt 22 Millionen Katholiken in Deutschland für Reformen, die keine Reformen sind, dafür aber das Band des Glaubens verletzen und die Einheit mit der Weltkirche beschädigen. Unter dem ungläubigen Kopfschütteln der katholischen Welt feiert eine selbsternannte liberale „Reformelite“ sich selbst und organisiert den klammheimlichen Umbau der sakramental-hierarchischen Kirche in eine laikale Sakralbehörde. Reale Opfer von sexuellem Missbrauch in der Kirche dürfen zuschauen, wie eine Funktionärskaste ihre Leidensgeschichten akquiriert (Stichwort „Lehramt der Betroffenen“), um damit und mit bodenlos fließenden Kirchensteuergeldern die Protestantisierung der Katholischen Kirche in Deutschland zu betreiben. Die Bischöfe, denen es obliegt, über die Lehre zu wachen und die Einheit mit der Universalkirche zu wahren, wurden in einem Moment der Schwäche auf dem falschen Fuß erwischt und verfahrenstechnisch entmachtet. Sie spielen entweder mit oder sie dürfen sich am Nasenring durch die Manege führen lassen. Und diesem munteren Treiben sollen wir applaudieren.

Seit alten Zeiten erkennt man in der Kirche ein „Schisma“ an der Tatsache, dass „Altar gegen Altar steht“. In Präsens übersetzt:

-    Das ist, wenn nicht mehr alle Bischöfe einer Synodalversammlung miteinander konzelebrieren können, weil ihnen nicht mehr die Güte und die Liebe, sondern das Messer in der Tasche aufgeht beim Anblick des Anderen.
-    Das ist, wenn du in eine Kirche gehst und nach der Predigt nicht mehr weißt, ob du hier noch die Kommunion empfangen kannst oder ob du dir einen anderen Altar suchen musst.
-    Das ist, wenn du ein Gotteshaus betrittst und Ausschau danach halten musst, ob man hier schon die Regenbogenfahne hochgezogen hat oder noch das Kreuz verehrt.
-    Das ist, wenn du dich in dritte Bank kniest und nicht weißt, ob noch ein Priester aus der Sakristeitür tritt oder heute mal eine selbstgewisse Dame die Zukunft vorwegnimmt und aus Gründen der Geschlechtergerechtigkeit die Priesterin markiert.
-    Das ist, wenn Priester bestimmter Diözesen überlegen, noch rechtzeitig den Bischof zu wechseln und sich in eine Diözese inkardinieren zu lassen, in der sie nicht das Fünfte Rad am Wagen sind.
-    Das ist, wenn junge Männer nach einem Seminar suchen, in dem sie heute noch Priester werden können, weil es im Heimatbistum kein Seminar oder nur noch ein verrottetes Institut gibt. Wer möchte auch in einer Diözese Priester werden, in der die Strippen der Funktionäre schon auf sie warten?

Vor gut einem halben Jahr haben wir das REFORM MANIFEST geschrieben – aus tiefer Sorge, die Kirche, die wir lieben, könnte genau an diesen Punkt kommen. Ein halbes Jahr später sind wir da.

• „ ... Als katholische Christen bekennen wir uns zur Notwendigkeit grundlegender Reformen der Kirche. Noch nie gab es jedoch wirkliche und tiefe Erneuerung ohne Umkehr und die lebensverändernde Neuentdeckung des Evangeliums. Deshalb verfehlt der Synodale Weg auf dramatische Weise den Ansatz wahrer Reform. In seiner Fixierung auf die äußere Struktur geht er am Kern der Krise vorbei; er verletzt den Frieden in den Gemeinden, verlässt den Weg der Einheit mit der Weltkirche, beschädigt die Kirche in der Substanz ihres Glaubens und läuft auf ein Schisma hinaus.“

• „ ... Wir wollen keine Kirche der Beamten und Funktionäre, der aufgeblähten Apparate und des dauerinstallierten Geschwätzes.“

• „ ... Man will das Modell der hochinstitutionalisierten ‚Betreuungskirche‘ durch Anpassung und Modernisierung retten. ...

• „ ...In der ethischen Diskussion geht es immer nur um die Verschiebung von ‚gestern verboten‘ zu ‚jetzt ein bisschen erlaubt‘, damit, was von der Kirche bleibt, noch halbwegs zum kulturellen Mainstream passt. Wie dagegen Menschen unserer Gegenwart zu wachsender Heilung und Integration im Licht des Evangeliums und in der Beziehung zu Jesus Christus finden können, wird nicht ernsthaft gefragt.“

• „Menschen, die man nicht mehr erreicht, weil man es gar nicht erst versucht, möchte man so bei der Kirche halten, indem man das Anstößige des Evangeliums verschweigt, die Ansprüche relativiert und sich so ‚normal‘ wie möglich präsentiert.“

• „ .... Der Synodale Weg verdunkelt diese spezifische Berufung des Priesters, indem er den Priester theologisch und strategisch marginalisiert und systematisch versucht, theologisch qualifizierte Laien ohne Weihe funktional in Priesterersatz-Positionen hineinzuheben. Wir halten das für durchsichtigen Lobbyismus und wenden uns sowohl gegen die Laikalisierung des Priesters wie auch gegen die Klerikalisierung von Laien.“

• „ ... Die hier immer noch wirksamen Logiken kirchlicher Selbsterhaltung führen nicht zur Reform, sondern in letzter Konsequenz in den ekklesialen Atheismus – in ein Handeln als gäbe es keinen Gott, der sich in Jesus Christus als Liebe lebendig offenbart hat und im Geist gegenwärtig ist. Dagegen hilft nur Erneuerung aus der Tiefe des Evangeliums. ´Was er euch sagt, das tut!´“

Lesen Sie das Manifest noch einmal durch. Diskutieren Sie es in den Gemeinden (man kann es downloaden und ausdrucken). Unterzeichnen Sie, falls Sie das noch nicht getan haben! Link:
https://neueranfang.online/manifest/#unterzeichnen


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