Innsbruck: Bild eines LGBT-Aktivisten als Fastentuch für Universitätskirche

9. März 2022 in Österreich


Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler präsentierte das Bild des unbekleideten Aktivisten, welches auf dem Fastentuch zu sehen ist.


Innsbruck (kath.net/LifeSiteNews/jg)

Hermann Glettler, der Bischof von Innsbruck, hat für die Universitätskirche St. Johannes Innsbruck ein Fastentuch präsentiert, das einen unbekleideten Mann auf einem Bett liegend zeigt. Es handelt sich um ein Werk der Tiroler Künstlerin Carmen Brucic und trägt den Titel „tired?“ (müde, erschöpft). Bischof Glettler hat Bilder von dem Altar mit dem Fastentuch auf seinem Instagram-Konto veröffentlicht.

Der auf dem 4,5 mal 3 Meter großen Foto abgebildete Mann ist der 23jährige David Apakidze. Der Künstler, Kurator und Aktivist lebt in Tiflis (Georgien) und Er ist Halb-Georgier und Halb-Ukrainer. Apakidze ist Mitglied des „queeren georgischen Künstler-Kollektivs“, das sich zum Ziel gesetzt hat, „toxische soziale Normen“ zu zerstören. Er gehört zu den Aktivisten des Bassiani Clubs in Tiflis, in welchem Homosexuelle, Drag-Queens und andere einen sicheren Hafen für Techno-Musik, Rave-Parties und „LGBTQ-Performances“ gefunden haben. Der Club war im Mai 2018 Ziel einer Razzia der georgischen Polizei und wurde anschließend geschlossen. Nach Protesten wurde das Lokal wieder geöffnet, war aber in den letzten Jahren aufgrund der Covid-19-Maßnahmen für viele Monate geschlossen.

Auf Apakidzes Instagram-Konto sind Bilder zu sehen, auf denen transsexuelle Männer und küssende Homosexuelle abgebildet sind. Ein anderes Bild zeigt eine Installation mit Abtreibungspillen. Im Begleittext bezeichnet der Künstler Abtreibung als „sakrale Handlung“. Apakidze kommentierte dies zustimmend.

Das Fastentuch der Universitätskirche ist eines von drei „Kunstwerken“, die in dieser Fastenzeit in Innsbrucker Kirchen zu sehen sind. In der Spitalskirche ist ein Bild mit dem Titel „lost?“ (verloren) als Fastentuch ausgestellt. Im Dom St. Jakob ist das Mariahilf-Bild von Lucas Cranach aus dem Rahmen entfernt. „Sinnbild für den Verlust der Mitte christlichen Glaubens?“, steht auf der Internetseite der Diözese. Das Bild wird auf einem anderen Altar des Doms gezeigt. Zusätzlich sind Werke des Malers Michael Hedwig ausgestellt.

 

Foto: Screenshot @bischof_hermann Instagram

 


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