11. April 2022 in Österreich
Wiener Kardinal meint in der ORF-Pressestunde "Mich ärgert wirklich, wie raunzig wir Österreicher manchmal sind" - Schönborn gestand an, dass er viel Post von Menschen bekam, die wegen der Impfung aus der Kirche ausgetreten sind
Wien (kath.net)
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat am Sonntag in einer ORF-Pressestunde Impfkritiker beschimpft und die umstrittenen Maßnahmen der österreichischen Regierung, die zuletzt auch von vielen Geimpften nicht mehr verstanden wurden, verteidigt. Schönborn sei verärgert über die das ständige Jammern der Österreicher. "Mich ärgert wirklich, wie raunzig wir Österreicher manchmal sind", so Schönborn. "Herr und Frau Österreicher sollten mehr daran denken, wie gut es uns geht und das nicht für selbstverständlich nehmen." Zum Vertrauensverlust der Kirche in der Pandemie gestand der Kardinal ein, dass er nach dem Aufruf der Bischöfe für die Impfung viel Post von Personen bekommen habe, die deswegen aus der Kirche ausgetreten seien.
Über Impfgegnern meinte der Kardinal "lieber Gott, lass doch Hirn regnen". Ein bisschen mehr Vernunft und ein bisschen mehr Maß wäre wünschenswert gewesen, meinte Schönborn dann und glaubt, dass es mittlerweile besonders schwierig sei, zu unterscheiden, was real und was fake ist. Laut dem Kardinal habe die Kirche sich entschieden, den Experten zu vertrauen, die auch in der Regierung Gehör finden. Bemerkenswert ist, dass Schönborn zu den Experten, die nicht von der Regierung gehört wurden, kein Wort verlor. Zu den impfkritischen Priester, die es in Österreich gibt, meine der Kardinal dass damit "sehr mühsam" sei.
© 2022 www.kath.net