Bischof Zsifkovics: Der Dienst der Priester ist unverzichtbar

15. April 2022 in Österreich


Eisenstädter Bischof feierte mit Priestern, Diakonen, Ordensleuten und Seminaristen Chrisammesse - Bischof an Priester: "Ihr seid kein Auslaufmodell, Ihr habt Zukunft, Ihr werdet gebraucht!"


Eisenstadt (kath.net/KAP) Der Dienst der Geistlichen in der Kirche ist unverzichtbar, "nie Beliebigkeit und richtet sich nicht nach modischem Wunschdenken oder gesellschaftlicher Plausibilität". Das hat der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics am Mittwochnachmittag bei der Chrisammesse im Eisenstädter Dom betont. "Ihr seid kein Auslaufmodell, Ihr habt Zukunft, Ihr werdet gebraucht!" ermutigte der Bischof die Priester und Diakone, aber auch die Ordensleute und Seminaristen seiner Diözese. Zugleich wandte sich der Bischof an alle Gläubigen: "Ihr alle seid Volk Gottes, dazu seid Ihr berufen. Ihr habt Teil am priesterlichen, prophetischen und königlichen Amt Christi und seid zu den Menschen durch Taufe und Firmung gesalbt und gesendet."

Christ sei man nie für sich allein. "Als Kirche sind wir viel mehr als die Summe der einzelnen Glaubenden. Wir alle sind Sakrament, Zeichen der Gegenwart Jesu Christi", betonte der Bischof und weiter: "Ob Getaufte, Gefirmte, Geweihte oder Ordenschristen - wir alle sind gefordert, die gemeinsame Berufung aller Getauften zu entdecken, die Verantwortung für das Evangelium zu übernehmen und uns aktiv am Weg und an der Sendung der Kirche zu beteiligen." Genau darum gehe es auch im aktuellen synodalen Prozess, zu dem Papst Franziskus weltweit einlädt.

Der synodale Prozess sei keine kirchliche Nabelschau. Er sei "die einzige Möglichkeit, sich die Hände schmutzig zu machen, die Wunden der Menschen nicht zuzudecken, den Dienst an den Armen zu tun und die missionarische Dynamik der Kirche in Schwung zu halten", so Bischof Zsifkovics.

Im Rahmen des Gottesdienstes weihte der Bischof die heiligen Öle - das Chrisamöl, das Krankenöl und das Katechumenenöl. Chrisam wird bei Taufe und Firmung verwendet, bei der Priesterweihe und Bischofsweihe, auch bei der Weihe eines Altars, einer Kirche oder der Glockenweihe. Das Krankenöl kommt für die Krankensalbung zum Einsatz, das Katechumenenöl für die Salbung der Katechumenen (Taufbewerber) bzw. des Täuflings vor der Taufe. Nach der stets in jeder Diözese in der Karwoche gefeierten Chrisammesse werden die heiligen Öle an Vertreter der Gemeinden bzw. Dekanate übergeben, die sie dann in ihre Pfarren bringen.

Sakramente "keine Zauberformel"

Die Sakramente seien, so der Bischof, "keine theologische Erfindung irgendwelcher Kirchenfunktionäre, keine Reliquien der Vergangenheit, kein Produkt kirchlicher Tradition, keine Zauberformel, nicht einmal ein spirituelles Highlight, sie sind die greifbare Wirklichkeit Gottes und machen deutlich, wer Gott ist und wer der Mensch ist". Gott wolle, "dass der Mensch auflebt. Und Er ist es, der beruft, der zum Dienst weiht, der Dir die Kraft gibt zu einem Tun, das mehr ist als Dienstanweisungen oder Entlohnung."

Zsifkovics sprach auch Ermüdungserscheinungen, Verunsicherungen, Unverständnis und Verdächtigungen an: "All das ist uns Priestern, Diakonen und Bischöfen, den kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Ordenschristen und Seminaristen nicht fremd, wir leiden darunter, haben aber auch vieles mitverschuldet." Doch ohne zu behübschen oder zu verharmlosen wolle er sagen: "Meine Zerbrechlichkeit, die Zerbrechlichkeit eines jeden von uns ist auch ein theologischer Ort der Begegnung mit dem Herrn." Der Eisenstädter Bischof zitierte Papst Franziskus: "Die Superman-Priester enden alle schlecht. Der zerbrechliche Priester, der seine Schwächen kennt und mit dem Herrn über sie spricht, dem wird es gut gehen."

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Archivfoto Bischof Zsifkovics (c) Diözese Eisenstadt/Dominik Orieschnig


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