Ostern: Patriarch Bartholomaios mit ukrainischem Volk solidarisch

25. April 2022 in Chronik


Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie in Osterbotschaft: "Wir leiden mit dem frommen, mutigen ukrainischen Volk, das ein schweres Kreuz trägt. Wir beten und kämpfen für den Frieden und die Gerechtigkeit sowie für diejenigen, die beides entbehren".


Istanbul (kath.net/ KAP)

Zum unbedingten Einsatz für den Frieden hat der Ökumenische Patriarch Bartholomaios in seinem heurigen Osterhirtenbrief aufgerufen. Ostern ist die Feier der Freiheit, der Freude und des Friedens, so das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, das sich solidarisch mit dem ukrainischen Volk zeigt. Die freudige Kunde von der Auferstehung Christi würden zur gleichen Zeit mit dem Lärm der Waffen erklingen, "mit dem Schrei der Verzweiflung der unschuldigen Opfer der kriegerischen Gewalt und der Klage der Flüchtlinge, unter denen sich zahllose unschuldige Kinder befinden".

Der Patriarch erinnert an seinen jüngsten Besuch in Polen, wohin die meisten Flüchtlinge aus der Ukraine geflohen sind. Hier habe er persönlich die Probleme und das Leid der Menschen erfahren.

Bartholomaios wörtlich: "Wir leiden mit dem frommen, mutigen ukrainischen Volk, das ein schweres Kreuz trägt. Wir beten und kämpfen für den Frieden und die Gerechtigkeit sowie für diejenigen, die beides entbehren." Für Christen sei es unvorstellbar, "angesichts dieser Verhöhnung der Menschenwürde zu schweigen".

Neben den Opfern der Kämpfe sei der große Verlierer des Krieges immer die Menschheit als Ganzes, "die es in ihrer langen Geschichte nicht vermocht hat, den Krieg abzuschaffen". Der Krieg, so das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, "löst nicht nur kein Problem, er verursacht vielmehr neue und noch größere Probleme. Er sät Zwietracht und Hass und vergrößert die Kluft zwischen den Völkern." Er sei zutiefst davon überzeugt, schreibt Patriarch Bartholomaios, "dass die Menschheit ohne Kriege und Gewalt leben kann".

Der Kirche Christi komme von ihrer Natur her die Aufgabe der Friedensstifterin zu. Die Kirche bete nicht nur um den "Frieden von oben" und den "Frieden der ganzen Welt", sondern betone auch, wie wichtig es sei, dass die Menschen sich für den Frieden einsetzen.

Die Auferstehung ist für die Orthodoxen der Mittelpunkt ihres Glaubens. Das Leben der Kirche in all ihren Facetten verwirklicht und reflektiert die Vernichtung der Macht des Todes durch das Kreuz und die Auferstehung Jesu Christi und die Befreiung des Menschen. "Das Osterfest ist die erlebte Gewissheit, dass Christus die befreiende Wahrheit ist, die Grundlage, der Dreh- und Angelpunkt und schließlich der Horizont unserer Existenz." Umso entsetzlicher seien auf der anderen Seite "die vielfältige Gewalt, die soziale Ungerechtigkeit und die Missachtung der Menschenrechte in unserer Zeit".

In der Orthodoxen Kirche steht am Sonntag, 24. April, das Osterfest an. Der zur Westkirche unterschiedliche Ostertermin der Orthodoxie geht auf verschiedene Berechnungsarten zurück. So bestimmen die Ostkirchen den Ostertermin nach dem alten Julianischen Kalender und nach einer anderen Methode als die Westkirchen, die sich an die Gregorianische Kalenderreform des 16. Jahrhunderts hält. Zu einem gemeinsamen Ostertermin wird es wieder im Jahr 2025 kommen.

 

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