27. April 2022 in Deutschland
Er habe großes Vertrauen in Papst Franziskus, sagte der australische Kardinal. Die Kirche orientiere sich an Christus und der Offenbarung und nicht an Soziologie und Medizin, betonte er.
Vatikan (kath.net/jg)
Papst Franziskus wird intervenieren, um ein drohendes Schisma der Kirche in Deutschland im Rahmen des Synodalen Weges zu verhindern, sagte Kardinal George Pell (Foto) in einem Interview mit dem Catholic Herald. Der Papst werde von den Möglichkeiten seines Amtes Gebrauch machen, um die Einheit innerhalb der Kirche entsprechend der Lehre Jesu Christi und der Apostel zu erhalten.
Er habe großes Vertrauen in Papst Franziskus, sagte Pell. Der Papst werde das Wort ergreifen müssen, um die Überlieferung der Kirche klarzustellen. Eine besondere Aufgabe des Petrusamtes sei es, die apostolische Überlieferung zu bewahren und die Einheit der Kirche zu erhalten.
Der Kardinal sprach dann zwei Themen an, die der Synodale Weg behandelt hat. Die Frage der Priesterweihe für Frauen und die ethische Bewertung homosexueller Akte seien von der Kirche eindeutig beantwortet, betonte Pell. Hier könne man nicht zwischen verschiedenen Optionen wählen.
Die Kirche orientiere sich an Christus, an der Offenbarung, an der jüdisch-christlichen Tradition und nicht an der Soziologie oder Medizin, sagte er in Richtung der deutschen Bischöfe und Theologen.
Pell erinnerte an den offenen Brief, den mehr als 70 Bischöfe an die Kirche in Deutschland geschrieben haben. Zu den Unterzeichnern zählt auch Kardinal Pell. Der Brief warnt die deutschen Bischöfe vor den radikalen Änderungen, die der Synodale Weg vorsieht. Würden sie durchgesetzt, würde dies unausweichlich zu einem Schisma führen und eine Orientierung an der Welt und ihren Ideologien zeigen, statt an Jesus Christus. Die deutschen Bischöfe seien der Ansicht, dass eine Übernahme der Ansichten der Welt der Kirche helfen werde. Die Kirchengeschichte zeige aber das Gegenteil, betonte der Kardinal.
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