9. Mai 2022 in Chronik
Patriarchat spricht in Propaganda-Video von offenem Satanismus in den Reihen der ukrainischen Streitkräfte - Die russischen Soldaten, die in der Ukraine tausendfach Menschen massakrieren, werden als "Krieger des Lichts" verkauft.
Moskau/Zürich (kath.net/KAP/red) Die Russische Orthodoxe Kirche fordert die Erhöhung der Anzahl Geistlicher in der Militärseelsorge. Das berichtet der "Nachrichtendienst Östliche Kirchen" (NÖK) am Freitag in seiner aktuellen Ausgabe. Dazu hat die Synodalabteilung des Moskauer Patriarchats zur Zusammenarbeit mit den Streitkräften und den Rechtsverfolgungsorganen bereits am 17. April auf ihrer Website zwei Videos veröffentlicht, in denen sie propagandistisch um mehr Militärgeistliche in der russischen Armee wirbt.
Im ersten Video ist die Darstellung des Kriegs in der Ukraine als Kampf gegen jenseitige infernale Kräfte zentral. Wörtlich heißt es: "Heute kämpfen auf dem Territorium der Ukraine jenseitige infernale Kräfte gegen die Orthodoxie und die russischen Soldaten. Es sind Fälle von offenem Satanismus in den Reihen der ukrainischen Streitkräfte bekannt, heidnisches Sektierertum und sogar Opferdarbringungen sind unter den radikalsten Nazis verbreitet. Und säubern kann man das alles nur mit Gebet und der Unterstützung von Gott selbst, weil die gegenwärtige Konfrontation in erster Linie von geistiger Bedeutung ist. Der russische Soldat benötigt heute besonders dringend Betreuung und ein Verständnis für seine großartige historische und geistige Mission. Deshalb bleibt eine Frage offen: Wann versteht man das in unserer Armee und handelt so, dass unsere Soldaten und Offiziere in einem solch wichtigen Moment nicht ohne geistige Unterstützung bleiben?"
Das kurze - so veröffentlichte - Video ist die Schlusssequenz eines etwas längeren, knapp dreiminütigen Videos mit dem Titel "Wird die Spezialoperation zu einem Heiligen Krieg?". In der Eröffnungssequenz wird der Krieg in der Ukraine als metaphysischer Kampf zwischen Gut und Böse beschrieben: "Die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit den grausamen Folterungen und Züchtigungen russischer Armeedienstleistender in der Ukraine haben ziemlich deutlich gezeigt: Es geht heute nicht um eine Schlacht um Territorium oder konkrete Menschen. Es ist ein Krieg! Wobei es nicht ein Krieg zwischen zwei Zivilisationen ist, West und Ost. Es ist buchstäblich ein Krieg des Guten gegen das inkarnierte Böse!"
Und weiter wörtlich: "Der russische Soldat ist heute ein Krieger des Lichts, der für die Bewahrung der Orthodoxie und Russlands als solches kämpft, er ist buchstäblich ein Kämpfer des himmlischen Heeres, in dessen Rücken die Heerscharen der Engel unter der Führung von Erzengel Michael stehen!" Leider wüssten die russischen Soldaten das aber nicht, weil es zu wenig Militärgeistliche gebe. Um den Geist der Soldaten und ihren Glauben zu stärken sowie das Bewusstsein für ihre Mission und die Mission der Armee, wofür und wogegen sie kämpfen, zu schärfen, seien in der Armee Geistliche nötig. Darauf wird die Geschichte der Militärgeistlichen, von denen es im Zarenreich viel mehr gegeben habe, rekapituliert und die aktuellen Regelungen dargelegt.
Das Propaganda-Video kommt genau zu dem Augenblick, in den durch abgehörte Gesprächen zwischen eines russischen Soldaten und seiner Mutter bekannt wurde, wie Russen Ukrainer foltern. In der u.a. von der BILD-Zeitung veröffentlichten Beitrag bejubelt sogar die Mutter des Soldaten das Foltern der Ukrainer. In dem Gespräch erzählt Konstantin S. von vers. Foltermethoden, die angewendet werden, u.a. eine, bei der Stacheldraht in den Körper des Opfers eingeführt und dann langsam herausgezogen wird. Er berichtet auch von Gesprächen mit den Folteropfern und sagt, dass er es „sehr mag“, die Menschen moralisch zu brechen. „Du magst es?“, fragt seine Mutter, worauf Konstantin bestätigt: „Ich mag es.“
Die Mutter bekräftigt dann den Sohn in seinen Taten und äußert den Wunsch, selbst zu foltern. „Wenn ich dort hinkäme, würde ich das auch genießen. Wir beide sind gleich.“ Gegen Ende des Telefongesprächs kommen Konstantin S. und Tatjana S. auf die Folterpraktiken zurück. Während der Sohn erzählt, wie genau er beim Foltern vorgehen würde und darüber scherzt, lacht die Mutter und erwidert die Scherze. Immer wieder sagt Tatjana, dass es sich bei Ukrainern nicht um Menschen handele.
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