Persil, da weiß man, was man hat!

17. Mai 2022 in Kommentar


Bischof Bätzing macht Waschmittelwerbung, aber anders als die legendäre Klementine. Eine fast zufällige Medienbeobachtung von Franz Norbert Otterbeck


Köln (kath.net)

"Nicht nur sauber, sondern rein!" Unsere älteren Leser können sich an die Waschmittelwerbung für Ariel noch erinnern, die Johanna König alias "Klementine" berühmt machte. Klare Ansage. Aber auch die jüngeren Leser werden den Spaß verstehen: Ein Bischof, den wir neulich noch in Badehose am Strand antrafen, probiert es jetzt mal mit Persil. Im Ernst: Das Medienportal des Bistums Aachen zeigt ein nettes Filmchen von Georg Bätzing, füllig präsent vor einem Trockner und einer Waschmaschine, in einem blendend weiß gekälkten Keller. Anlass war der 15. Mai, aber nicht wegen der Eisheiligen und der "kalten Sophie", auch nicht wegen einer Landtagswahl. Es ging um den lieben Bischof Helmut von Aachen und die Vollendung seines 60. Lebensjahres. Davon 41, wie wir erfahren, Seit' an Seit' mit "Burnout-Bätzing", oder doch fast: immer wieder kreuzten sich ihre Wege und lange, lange lebten sie im selben Hause. Darauf soll die Szene anspielen, aber ohne dass der dumme Zuschauer in das Mysterium eingeweiht wird. Wer hat da damals wem die Wäsche gewaschen und warum? Wir werden es nie erfahren. Nur eins ist sicher: Persil, da weiß man, was man hat.

Nein, ein Burnout wurde bei Bätzing noch nicht diagnostiziert, aber vielleicht ein Blackout? Warum räumt der das Waschmittel auf der Waschmaschine (ja, von Miele, auch der Trockner!) nicht aus dem Bild, auch nicht die "Reis-Stärke", wenn er dem lieben Mitbruder in innigster Verbundenheit videotisch gratulieren will? Auf ein kleines Werbe-Entgelt ist doch ein deutscher Bischof nicht angewiesen, bei dem sagenhaften Salär. Wahrscheinlich wollte er sich nur die Hände nicht schmutzig machen und ein Zeremoniar oder Chauffeur war gerade nicht da, um der Exzellenz körperliche Arbeiten zu ersparen. Die Reis-Stärke im Bild würde Sherlock Holmes wohl als Indiz dafür deuten, dass der Bischof nicht selber wäscht, sondern eine altmodische, tüchtige Waschfrau in greifbarer Nähe hat. Das wiederum würde die Vermutung bestärken, dass Georg Bätzing seine Wäsche schon im Priesterseminar nicht selber gewaschen hat. Die Apostel sollen einander ja auch die Füße waschen, nicht die Wäsche.

"Lieber Helmut, Du weißt um was es geht. Klückwunsch, Gottes Segen!" Ein später Dank also für demütige Dienste? Keine Ahnung. Es fällt aber auf, dass Blutsbruder Georg dem lieben Helmut explizit dankt für das große Engagement auf dem "guten Weg" für die deutsche Kirche. Schonmal ein "Persilschein" vorab? Diesmal sagt Bätzing allerdings vorsichtshalber "die Kirche in unserem Land". Also scheint diesmal nur ganz am Rande auf, dass es den lieben Mitbrüdern anscheinend vor allem darum geht, diese famose Nation von der Kirche im alten Sinn zu erlösen. Da muss noch viel schmutzige Wäsche gewaschen werden! Porentief rein. Jeder "antimoderne" Fleck muss weg, notfalls ausgebrannt werden. Weg mit dem Dogma, weg mit der Liturgie und die "Caritas" verstaatlichen?

Bernhard Meuser hat es in diesen Tagen mit vortrefflicher Deutlichkeit herausgearbeitet, dass Figuren wie Big-Boss-Bätzing diesen vordergründig so sanften und originellen Stil der Kommunikation "unter Freunden" nur noch kurze Zeit werden durchhalten können. Denn wie beim mutmaßlichen SPD-Vorbild, Kanzler Scholz, werden Argumente nicht genannt, Fragen nicht beantwortet, Zweifler abgekanzelt. Unsere Kirche ist auf einem guten Weg für dieses Land! Basta. Scheinbar so selbstlos und hilfsbereit deuten ihre Chefmanager sogar an, Gold für Eisen zu geben, sogar Persil für Ariel, solange garantiert bleibt, dass die Einnahmen die Ausgaben reichlich übersteigen und die Kirchen-Pleite noch abgewendet werden kann. "Wir" liefern Euch "Werte" nach Wunsch, frei Haus, manchmal sogar aus dem Waschkeller. Das Gold der Heiligkeit wird 1:1 umgetauscht in den Schrott deutscher Ideologie. Nein, nein, Ariel oder Persil sind kein Teil deutscher Ideologie, aber doch so herrlich signifikant. Es kommt auf die Marke an. Die deutsche Kirche steht zu deutschen Duftmarken! Also doch ein bisschen näher beim Persilmann? Saubermann genügt doch. Wozu dann Reinheit? Womit hier nicht auf die Geldwäsche gezielt werden soll oder grenzwertige Geschäftigkeit, die es vielleicht auch gibt, sondern auf das "Gaslighting", mit dem der so gen. "Synodale Weg" die kleinen Reservate frommer Katholiken in Deutschland ängstigt und bedroht. Der Versuch wird fehlschlagen, denn die wahre Kirche bleibt Gott sei Dank dieselbe. An dieser Stelle ein Dank an Felix Neumann für die Wortspende. Er schleuderte diesen Vorwurf besonders gravierender Manipulation neulich dem Heiligen Vater entgegen. Aber wer ist er zu urteilen? Aus welcher Szene entnimmt derselbe das Fremdwort? Was wird wann und wo so derartig exklusiv missbilligt? Etwa wieder einmal die "alte Lehre", die immer noch straffrei vertreten werden darf, dass eine Ehe an sich aus einem Mann mit einer Frau besteht, die gern Kinder in die Welt setzen möchten, eine Familie gründen? Dass es Normalität gibt, Regel und Ausnahme? Normalität verletzt niemanden, Wahn sehr viele. Um Himmels willen, es bleibt dabei: Gleiches ist gleich und Ungleiches ist ungleich zu bewerten. Waschmittel ist Waschmittel, aber ein Georg keine Klementine. Glückwunsch also, diesem Hellmut!

Wir aber bleiben Rom treu. Petrus, da weiß man, was man hat.

 

Zur Info: https://medienportal.bistum-aachen.de/m/4e5efb7a973f558b/0460BCB5-Bischof-Dr-Helmut-Dieser-60-Jahre-Gluckwunsch-vom-Limburger-Bischof-Georg-Batzing.mp4?fbclid=IwAR1A-7e6tb3zktEpHHgiU229c1eALK49sIC93bFa6iRTQf8CJUKvOkvZ1RA


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