Volksverhetzungsverfahren gegen polnischen Priester eingestellt

22. Mai 2022 in Deutschland


In Deutschland endete am Freitag auch ein Volksverhetzungsprozess gegen den polnischen Priester Dariusz Oko mit der Einstellung des Verfahrens. Die polnische Regierung übte Kritik an "freiheitsfeindliche Tendenzen" im deutschen Rechtssystem.


Köln (kath.net)

In Deutschland endete am Freitag auch ein Volksverhetzungsprozess gegen den polnischen Priester und Theologieprofessor Dariusz Oko mit der Einstellung des Verfahrens. Oko muss allerdings eine Geldstrafe in der Höhe von 3000 Euro zahlen, sein Verlagsleiter bei "Theologisches" 4000 Euro. Der Priester aus Krakau hatte sich in einem Beitrag über Homosexualität geäußert und anschließend eine Anzeige bekommen. Bei der Verhandlung versicherte Oko, dass er mit dem Text nicht alle Homosexuelle angreiffen wollte, sondern nur homosexuelle Missbrauchstäter in der Kirche. Die DPA zitierte den Priester mit "Ich bereue, dass ich so stark ausgegrenzt habe" und "Ich entschuldige mich." In dem Text, der bei der Verhandlung in voller Länge vorgelesen wurde, war unter anderem davon die Rede, dass die katholische Kirche sich im Griff einer homosexuellen «Lavendel-Mafia» befinde. Der Fall hat auch in Polen für Aufsehen gesorgt. Dort hatte die polnische Regierung Kritik an der deutschen Justiz geübt. Vize-Justizminister Marcin Romanowski sah hier laut DPA sogar "freiheitsfeindliche Tendenzen" im deutschen Rechtsschutzsystem.

 

Foto: (c) wikipedia


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