Bischof Schneider: Marienweihe durch Franziskus hat Bedingungen von Fatima erfüllt

18. Juni 2022 in Weltkirche


Der Bischof hält außerdem Erzbischof Lefebvres Beitrag zum Zweiten Vatikanischen Konzil, besonders seine Kritik an der Erklärung über die Religionsfreiheit, für prophetisch.


Washington D.C. (kath.net/mk) Bischof Athanasius Schneider ist überzeugt, dass die Weihe Russlands und der Ukraine an das Unbefleckte Herz Mariens durch Papst Franziskus am 25. März dieses Jahres die Bedingungen des Fatima-Geheimnisses erfüllte. Außerdem hält er Erzbischof Marcel Lefebvre, den Gründer der Piusbruderschaft, für einen „Propheten“. Dies berichtet LifeSiteNews nach einem Interview mit Schneider.

Der Bischof betonte, dass eine Marienweihe kein Sakrament sei, durch welches Gott direkt wirke, sondern ein Sakramentale, also ein Werk der Kirche, dessen Wirkung auch von den Gebeten der Kirche abhänge und nicht „sofort“, wie ein magischer Zauber sichtbar werde. Gott allein kenne den Zeitpunkt und die Art der Auswirkung. Einwänden, dass die geforderte Einheit mit den Bischöfen nicht einmal mehrheitlich vorhanden gewesen sei, begegnete Schneider mit dem Hinweis, dass der Papst als Stellvertreter Christi auf Erden und Haupt aller Bischöfe bewusst in Einheit mit diesen gehandelt habe; dabei gehe es nicht um eine arithmetische Mehrheit oder gar Vollzähligkeit, denn selbst auf einem Konzil könne sich der Papst einer Minderheitsmeinung der Bischöfe anschließen und dabei eine Entscheidung für die ganze Kirche treffen.

Erzbischof Marcel Lefebvre sei in seiner Kritik an der „zweideutigen“ Erklärung „Dignitatis Humanae“ des Zweiten Vatikanischen Konzils prophetisch gewesen, denn tatsächlich seien in deren Gefolge massive Irrtümer über die Religionsfreiheit entstanden. Darüber hinaus handle es sich nur um eine „Erklärung“, kein Konzilsdekret und keine unfehlbare päpstliche Feststellung, weshalb Kritik daran möglich sei. Es gebe zahlreiche Fälle in der Geschichte auch der Kirche, wo jemand erst nach seinem Tod verstanden worden sei, wobei der Bischof auf seinen Namenspatron Athanasius verwies, der in den Zeiten des häretischen Arianismus vom damaligen Papst sogar exkommuniziert wurde und dennoch – in geistiger Einheit mit dem Papst – Bischöfe weihte. Lefebvres Bischofsweihen 1988, die zu seiner Exkommunikation führten, seien also auch unter diesem Aspekt zu betrachten.


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