Neuer Statthalter für den Malteserorden

14. Juni 2022 in Aktuelles


Kanadier John Dunlap wird Nachfolger des vergangene Woche plötzlich verstorbenen Marco Luzzago


Vatikanstadt/Rom (kath.net/KAP) Fra' John Dunlap (65) ist neuer Statthalter des Malteserordens. Papst Franziskus ernannte den Kanadier zum Nachfolger des vergangene Woche plötzlich verstorbenen Fra' Marco Luzzago, wie der Orden mitteilte. Dunlap übernimmt damit die Leitung des Ordens, bis die seit längerem avisierte Wahl eines neuen Großmeisters und Ordensoberhauptes stattfindet. Am vergangenen Samstag hatte Papst Franziskus seine Delegierten für den Orden, Kardinal Silvano Tomasi und den designierten Kardinal Gianfranco Ghirlanda, in Audienz empfangen.

Die Vereidigung Dunlaps soll nach Angaben des Malteserordens am Dienstag, nach der Beisetzung Luzzagos, stattfinden. Gemeinsam mit dem Rat des Ordens und dem päpstlichen Sonderbeauftragten Tomasi solle Dunlap den Prozess der Verfassungsreform des Souveränen Malteserordens fortsetzen.

Der Jurist aus Ottawa trat 1996 in den Malteserorden ein und legte 2008 als erstes amerikanisches Mitglied seine feierlichen Gelübde ab. Im Jahr 2009 wurde Dunlap für eine fünfjährige Amtszeit zum Mitglied des Souveränen Rates des Ordens gewählt. Wiederwahlen folgten 2014 und 2019.

Statthalter Luzzago war am 7. Juni überraschend im Alter von 71 Jahren gestorben. Er hatte seit dem Tod von Großmeister Giacomo della Torre 2020 die Geschicke des Souveränen Ordens geleitet. Das Begräbnis von Luzzago findet am Dienstagvormittag in der Basilika der Heiligen Bonifatius und Alexis auf dem römischen Aventin-Hügel statt. Geleitet wird der Trauergottesdienst von Kardinal Tomasi, der Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Giovanni Battista Re, und der Prälat des Malteserordens, Jean Laffitte, konzelebrieren.

Als katholischer Orden ist der Malteserorden dem Heiligen Stuhl unterstellt. Gleichzeitig ist er politisch ein eigenes Völkerrechtssubjekt. Dieser Status verschafft ihm einzigartige Zugänge auf politischer und diplomatischer Ebene und soll besondere Unabhängigkeit in Konflikten ermöglichen. Zu 110 Staaten unterhält der Orden derzeit diplomatische Beziehungen. Seit geraumer Zeit ringt der Malteserorden um eine Reform seiner Strukturen.

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