20. Juni 2022 in Deutschland
"... dass Sie damit tatsächlich leugnen, dass es zwei biologische Geschlechter gibt." Eine "BILD"-Journalistin kündigt beim Springer-Verlag. Anlass ist die Trans-Anbiederei von Springer-Chef Mathias Döpfner
Berlin (kath.net)
"Mit großem Bedauern habe ich meine Kündigung bei BILD eingereicht. Die Gründe dafür erkläre ich in einem offenen Brief an Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner." Der Offene Brief von Judith Sevinc Basad wurde inzwischen auf Twitter tausendfach geliked und geteilt und trifft offensichtlich einen Nerv der Zeit. Was ist passiert? Nach dem Kommentar von namhaften Autoren in der Welt unter dem Titel "Wie ARD und ZDF unsere Kinder indoktrinieren" hat sich Verlags-Chef Mathias Döpfner gegen seine Autoren und hinter die Trans-Community gestellt. Jetzt hat aufgrund des Vorfalls eine wichtige "Bild"-Journalistin gekündigt hat und rechnet in einem offenen Brief mit Döpfner ab. In dem "Welt"-Beitrag wird der ARD und dem ZDF vorgeworfen, in den Kinderprogrammen Falsches über Transidentität zu verbreiten und die Kinder zu Transsexuellen "umzuerziehen". Offensichtlich hat Döpfner Druck bekommen und dem Druck der Trans-Community nachgegeben und sich persönlich als Fan der LGBTQ+-Community geoutet.
"Bild"-Journalistin Judith Basad hat jetzt genug und die Kündigung eingereicht, nachdem sie laut eigenen Angaben über das Thema berichten wollte und im Vorfeld den Auftrag bekam, dass sie den Gastbeitrag, der bei Welt tausende Likes bekam, zu kritisieren habe, da sonst der Artikel nicht erscheinen würde.
In dem Offenen Brief heißt es unter anderem:
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Egal, ob es um die Gräueltaten von mächtigen Diktatoren, die widersprüchliche Corona-Politik der Bundesregierung oder um gesellschaftliche Trends wie das Gendern der Sprache ging – BILD ließ sich von keiner Autorität der Welt, von keiner noch so trendigen Konvention einschüchtern, sondern kämpfte wie ein altes Schlachtschiff für die eigenen Werte: Demokratie, Meinungsfreiheit und das Existenzrecht Israels.
[...]
Der Grund für meine Kündigung ist am Ende der Umgang von Axel Springer, also auch Ihr Umgang, mit der woken Bewegung. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr über die Gefahren berichten kann, die von dieser gesellschaftlichen Bewegung ausgehen. Und ich habe das Gefühl, das der gesamte Verlag in dieser Sache nicht mehr hinter mir steht.
Keine Thematik hat mich als Journalistin so sehr um den Verstand gebracht, wie der Aktivismus einer kleinen Minderheit, die offiziell behauptet, für Diversität zu stehen, aber eine im Kern radikale Ideologie verfolgt. Über Jahre hinweg habe ich beobachtet, wie selbst riesige Konzerne vor den totalitären Forderungen der woken Aktivisten eingeknickt sind. Ich habe verfolgt, wie die einzige Frau im Vorstand von Adidas gefeuert wurde, weil sie sagte, dass Rassismus in ihrem Konzern kein großes Problem ist. Ich habe beobachtet, wie Dozenten an einer Medizin-Uni in den USA nicht mehr von „Vater“ und „Mutter“ und „männlich“ und „weiblich“ reden, weil sie sonst von radikalen Aktivisten als „transphob“ beschimpft werden. Und ich habe darüber berichtet, wie Antirassismus-Aktivisten an deutschen Schulen weiße Kinder demütigen, um ihnen ihre „weißen Privilegien“ auszutreiben.
Diese Themen sind ein heißes Eisen. Wer über sie schreibt, muss mit harten Anfeindungen rechnen, die immer nach dem gleichen Schema ablaufen: Äußerungen werden absichtlich aus dem Zusammenhang gerissen und falsch dargestellt, um kritische Stimmen als „rechts“ zu diffamieren und sie somit aus dem Diskurs zu werfen.
Besonders aggressiv gehen dabei Trans-Aktivisten vor, die eine der krudesten Behauptung vertreten, die das 21. Jahrhundert hervorgebracht hat: Dass das biologische Geschlecht nicht existiert.
J.K. Rowling, der Erfinderin von Harry Potter, wird bis heute von Aktivisten der Tod gewünscht – im Netz kursieren Videos, in denen Harry-Potter-Bücher verbannt werden. Die Professorin Kathleen Stock kündigte neulich ihre Professur an der Uni Sussex auf, weil sie die permanenten Attacken der Aktivisten nicht mehr aushielt und sich um das Wohl ihrer Familie sorgte. Beide Frauen haben lediglich den Fakt verteidigt, dass biologische Frauen keine biologischen Männer sein können und umgekehrt. Nicht mehr, nicht weniger.
Genau diesen Aktivismus stellten 120 deutsche Wissenschaftler in einem 50-seitigen Dossier an den Pranger. In einem Welt-Artikel erklärten fünf dieser Wissenschaftler, wie die kruden Thesen eines fragwürdigen Aktivismus auch in Deutschland Einzug in junge Formate des ÖRR erhalten. Es wird kritisiert, dass schon Kindern vermittelt wird, dass eine Transition die beste Option für sie sei – ohne auf die Nebenwirkungen von lebenslangen Hormontherapien, Pubertätsblockern und irreversiblen Operationen einzugehen.
Genau darüber wollte ich bei BILD in einem Artikel berichten, kurz nachdem der Welt-Kommentar veröffentlicht wurde. In dem Artikel äußerte sich der Kinderpsychiater Prof. Dr. med. Alexander Korte, einer der 5 Autoren des Welt-Kommentars, mit folgenden Worten:
„Der Aufruf ist nicht dafür gedacht, transsexuelle Menschen – deren Existenz wir akzeptieren und vor deren Leidensdruck wir den allergrößten Respekt haben – zu diskreditieren. Es geht auch nicht darum, dass Kinder nicht frühzeitig über ihre Sexualität aufgeklärt werden sollen. In dem Aufruf geht es darum, vor gefährlichen Falschinformationen – wie Leugnung biologischer Tatsachen und die Mär der Vielgeschlechtlichkeit, kurz: der Verbreitung unwissenschaftlichen Tatsachen – zu warnen“.
Der Artikel wurde verhindert. Mir wurde gesagt, dass ich den Wissenschaftler-Aufruf kritisieren sollte, ansonsten würde der Artikel nicht erscheinen. De facto wurde von mir verlangt, dass ich genau das negativ darstelle, für was ich seit Jahren mit vollem Idealismus kämpfe: vor den Gefahren des woken Aktivismus zu warnen.
Allein das hat mich psychisch zermürbt. Die Situation spitzte sich zu, als Sie, Herr Döpfner, einen Tag später einen offenen Brief an alle Mitarbeiter von Axel Springer schickten.
Denn mit diesem Brief ist der Konzern vor der unerträglichen Tyrannei der woken Aktivisten eingeknickt. Der Verlag, der mir eine journalistische Heimat gegeben hat und von dem ich immer dachte, dass er sich mit einer klaren Haltung gegen Ideologien wehrt – ausgerechnet dieser Verlag übernahm mit diesem Brief genau die inhaltslose Rhetorik, mit der nicht nur ich, sondern jeder Mensch, der eine differenzierte Kritik der woken Bewegung betreibt, immer wieder als Menschenfeind diffamiert wird.
Das fängt damit an, dass Sie in dem Brief Dinge behaupten, die nicht wahr sind: Weder in dem Welt-Kommentar noch in dem 50-seitigen Dossier wird Hetze gegen Homosexuelle oder Transsexuelle betrieben, wie man es dort liest. Auch geht es den Wissenschaftlern nicht darum, Menschen daran zu hindern, ihre „fluide Geschlechtsidentität“ frei auszuwählen, also etwa einer Frau zu verbieten als Mann zu leben (und umgekehrt) oder sich als „nicht-binäre“ Person zu identifizieren.
Nochmal: Die gesamte Kritik des Dossiers und des Welt-Kommentars bezieht sich auf eine unwissenschaftliche Ideologie, die zunehmend den öffentlich-rechtlichen Rundfunk beeinflusst: Der Behauptung, dass man das biologische Geschlecht durch einen einfachen Sprechakt wechseln kann.
Dass Sie als Axel-Springer-Chef diesen Fakt falsch darstellen, dass Sie damit tatsächlich leugnen, dass es zwei biologische Geschlechter gibt (im selben Atemzug aber den Autoren „Pseudowissenschaft“ vorwerfen) –, dass Sie die Autoren des Gastkommentars und deren gesamte Kritik als Hetze gegen Minderheiten, ja sogar als homophob diffamieren, und deren kritische Stimme in bester Manier der Cancel Culture mundtot machen – das hat mich zutiefst erschüttert und erschüttert mich noch jetzt.
Es hat mich schockiert, dass der Koloss Axel Springer, der regelmäßig gegen die übelsten Diktatoren der Welt schießt, sich plötzlich von der inhaltslosen Propaganda einer woken Minderheit in die Knie zwingen lässt und dabei auch noch die eigenen Journalisten als Menschenfeinde verhöhnt, die bei diesem bizarren Schauspiel nicht mitmachen wollen.
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Der Brief in voller Länge im WORTLAUT: https://judithsevincbasad.substack.com/p/wieso-ich-bild-verlassen-habe?s=w
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